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Hintergrund: Das Carcinoma in situ (CIS) der Bindehaut ist die häufigste maligne Neoplasie der Bindehaut und stellt die Vorstufe eines Plattenepithelkarzinomes dar. Die Therapie besteht in der Regel in einer radikalen Exzision und Kryotherapie. In dieser Kasuistik stellen wir eine alleinige Chemotherapie (mittels Mitomycin ) als Therapieoption vor.

Methoden: Uns vorstellig wurde ein 80-jähriger Patient mit einer prominenten Bindehautläsion, sowie beginnender Konjunktivialisierung und Vaskularisation der Hornhaut am linken Auge. Eine Probenentnahme brachte die Diagnose eines konjunktivalen CIS ohne Invasion der Sklera. Es folgte eine Therapie mit 6 Zyklen Mitomycin (MMC) 0,04% Augentropfen. Außerdem verschlossen wir die unteren Tränenpünktchen mittels Punctum- Plugs um die Wirkung lokal zu begrenzen. Ziel war es entweder einen kompletten Tumorrückgang, oder eine Befundregression für bessere OP-Bedingungen zu erreichen. Nach dem 4. Und dem 6. Zyklus erfolgten Impressionszytologien der betroffenen Binde- und Hornhaut zur Bestimmung von Atypien.

Ergebnisse: Unter der Therapie zeigte sich makroskopisch eine kontinuierliche Befundverbesserung. Nach dem 4. MMC-Zyklus zeigten sich noch vereinzelt karzinomatös veränderte Zellen in der Impressionszytologie. Nach dem 6. Zyklus waren keine entarteten Zellen wehr nachweisbar. Trotz der direkten Lage am Limbus und einer Infiltration der Hornhaut konnte durch diese Therapieoption eine Limbusstamzellinsuffizienz vermieden werden.

Schlussfolgerungen: In bestimmten Fällen ist es möglich ein CIS der Bindehaut durch alleinige Chemotherapie mittels MMC zu behandeln. Dies kann eine effektive und nebenwirkungsarme Alternative zur klassischen chirurgischen Exzision im Gesunden darstellen.