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Endstation Hemianopie? Individuelle Erfassung der Behinderung und Möglichkeiten der Rehabilitation
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Published: | June 2, 2015 |
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Die immer häufiger werdenden zentralen Sehbahnläsionen, vor allem bei jüngeren Patienten, sind charakterisiert durch visuelle Ausfälle, die weitreichende Konsequenzen für die Betroffenen haben. Die perimetrisch nachgewiesene homonyme Hemianopie lässt noch keine Aussage über das funktionale Sehen bzw. über die visuelle Kompetenz zu. Viele Patienten leiden dabei unter Orientierungs- oder Lesestörungen, bei wenigen findet jedoch eine spontane Adaptation an die binokularen Skotome statt. Wie lässt sich das visuelle Defizit mit minimalem Aufwand so differenziert erfassen, dass man die Indikation für eine Rehabilitation stellen kann? Und wie prüft man Erfolg und Nachhaltigkeit der Therapie? Diesen Herausforderungen können sich Augenärzte zusammen mit Orthoptistinnen stellen, um damit die Lebensqualität ihrer Patienten zu steigern und deren Unfallrisiko zu vermindern. Und schließlich hilft eine erfolgreiche Rehabilitation beim Wiedereinstieg in das Berufsleben. Wir stellen Ihnen ein Konzept für die hierfür nötige Analyse der visuellen Leistung und eines möglichen Reha-Trainings durch kompensatorische Sakkaden und Wiedererlangung der Lesefähigkeit vor, damit Sie Ihren betroffenen Patienten eine qualitative Versorgung anbieten können. Diese kann nicht im Rahmen einer Routinesprechstunde unter Bedingungen der GKV geleistet werden, jedoch haben nach Einreichung von Informationsmaterial und individueller Begründung einige Patienten einen Teil ihrer Eigenleistungen rückerstattet bekommen.