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65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

05.06. - 06.06.2015, Hamburg

Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper

Meeting Abstract

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  • Riyam Alkadhi - Rostock
  • R. Beck - Rostock
  • A.G.M. Jünemann - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Hamburg, 05.-06.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15vnda02

doi: 10.3205/15vnda02, urn:nbn:de:0183-15vnda027

Published: June 2, 2015

© 2015 Alkadhi et al.
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Hintergrund: Bei stumpfen okulären Traumata können eine Vielzahl von Komplikationen (z.B. Ablatio retinae, Berlin-Ödem, sub- oder intraretinale Blutungen, Glaskörperblutungen, traumatisches Makulaforamen) auftreten. Wir berichten über drei Patienten, die sich Silvester 2014/2015 in unserer Notaufnahme vorgestellt haben.

Methoden: Es stellten sich drei männliche Patienten (14, 25 und 45 Jahre) mit Feuerwerkskörperverletzungen vor. Alle erlitten ein stumpfes Bulbustrauma. Zwei Patienten zeigten bei Erstvorstellung klinisch ein Lidhämatom, ein Hyphäma, eine Visusminderung sowie einen erhöhten intraokularen Druck von 30-40 mmHg ohne weiteren Funduseinblick. Die Netzhaut lag sonographisch an. Der dritte Patient zeigte multiple obere und untere Lidwunden mit einer Bulbusberstung.

Ergebnisse: Nach lokaler und systemischer Therapie (antiinflamatorisch und drucksenkend) sowie Bettruhe zeigten sich folgende Verläufe: Im Fall 1 konnte eine Regredienz des Hyphämas dokumentiert werden. Im OCT fiel ein durchgreifendes Makulaforamen auf, wobei im Verlauf ein spontaner Verschluss mit Visusanstieg von 0,2 auf 0,4 auftrat. Im Fall 2 erfolgte eine Vorderkammerspülung. Danach zeigten sich funduskopisch im Makulabereich eine Netzhautblutung, Netzhautfalten und eine weißliche Netzhautnarbe. Ein dezenter Visusanstieg von Lichtschein auf Handbewegungen konnte ermittelt werden. Im Fall 3 wurde eine primäre Wundversorgung durchgeführt. In der CT-Bildgebung zeigte sich eine Orbitabodenfraktur, die entsprechend versorgt wurde.

Schlussfolgerung: Aus stumpfen okulären Traumata können eine Vielzahl von Komplikationen resultieren. Oft sind äußerlich sichtbare Schäden, wie Hämatome oder Hyphäma, darstellbar. Jedoch muss auf Druckdekompensationen, Glaskörperblutungen oder Netzhautveränderungen geachtet werden. Dies setzt eine intensive Diagnostik voraus, um mögliche Therapieindikationen stellen zu können. Manchmal jedoch ist auch ein Abwarten, wie im Falle des spontanen Makulaforamenverschlusses, empfehlenswert.