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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Ultra-Hochfeld-MRT an Auge, Orbita und Sehnerv bei 7 Tesla

Meeting Abstract

  • Tobias Lindner - AG Präklinische Bildgebung Universitätsmedizin Rostock
  • S. Langner - Institute für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie Universitätsmedizin Greifswald
  • P.C. Krüger - Institute für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie Universitätsmedizin Greifswald
  • S. Hadlich - Institute für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie Universitätsmedizin Greifswald
  • J. Rieger - Institute für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie Universitätsmedizin Greifswald; Berlin Ultrahigh Field Facility (B.U.F.F.)
  • A. Graessl - Berlin Ultrahigh Field Facility (B.U.F.F.)
  • N. Hosten - Institute für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie Universitätsmedizin Greifswald
  • R. Guthoff - Rostock
  • T. Niendorf - Berlin Ultrahigh Field Facility (B.U.F.F.)
  • O. Stachs - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda54

doi: 10.3205/14vnda54, urn:nbn:de:0183-14vnda547

Published: May 20, 2014

© 2014 Lindner et al.
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Hintergrund: Die Ultra-Hochfeld-MRT (UHF-MRT) bei 7 Tesla stellt ein vielversprechendes Bildgebungsverfahren für die ophthalmologische Forschung und zukünftig auch zur Diagnostik und Differenzierung von Raumforderungen dar. Durch das höhere Signal-zu-Rausch-Verhältnis im Vergleich zu geringeren Magnetfeldstärken verfügt diese Technik über Entwicklungspotenzial hinsichtlich einer räumlich hochaufgelösten, ophthalmologischen Tumordiagnostik und der Untersuchung von Läsionen des Sehnervens. Die physikalisch bedingten, längeren Echo- und Repetitions-Zeiten und die daraus resultierenden, längeren Scanzeiten führen in der Praxis jedoch häufig zu vermehrten Bewegungsartefakten. Die Minimierung dieser Artefakte ist daher eine wesentliche Herausforderung bei der UHF-MRT am Auge. Ziel der Untersuchung war die Etablierung von Bildgebungsprotokollen mit Blickfixierungstrigger zur Reduzierung von Bewegungsartefakten bei der in vivo 7 Tesla MR-Bildgebung.

Methodik: An Probanden (n = 17) wurden verschiedene MR-Bildgebungssequenzen (T1w 3D Flash, 2D T2w Turbo Spin Echo) mit einem 7 Tesla MRT und einem speziellen Triggerprotokoll durchgeführt. Dazu schauten die Probanden über eine Spiegelvorrichtung auf ein außerhalb des MRT-Scanners positioniertes Target. Auf dieses wurde eine Animation projiziert, die die Probanden für ca. 3 Sekunden fixieren mussten. Der Lidschluss und die Bewegung der Augen waren dabei nur in einer Pause, welche in die Animation eingebaut wurde, erlaubt. Während der Pause wurde die Datenaufnahme der MR-Sequenz jeweils für den gleichen Zeitraum unterbrochen und mit jedem Start der Blickfixierung fortgesetzt.

Ergebnisse: Die Studie zeigt, dass das entwickelte MR-Protokoll mit einer sequenziell getriggerten Datenakquisition die Qualität der MR-Bildgebung bei 7T deutlich verbessert. Das Protokoll ermöglicht in vivo MR-Untersuchungen von Bulbus und Orbita mit einer räumlichen Auflösung von bis zu (0,2 x 0,2 x 1) mm und deutlich reduzierten Bewegungsartefakten.

Schlussfolgerungen: Die UHF-MRT ermöglicht die hochauflösende, verzerrungsfreie morphologische Darstellung von Auge und Orbita im µm-Bereich. Die Technologie besitzt damit das Potenzial für klinische Anwendungen hinsichtlich verbesserter Tumordiagnostik und Bilgebung von Läsionen des Sehnervens.