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Roboterassistierte Adrenalektomie – Erfahrungen einer Fallserie
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Published: | April 26, 2024 |
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Einleitung: Raumforderungen der Nebennieren gehören mit zu den häufigsten Tumoren des Menschen. In Sektionsstudien fand man eine Häufigkeit von bis zu 8,7%. Durch Weiterentwicklung der radiologischen Bildgebung ist die Prävalenz von Nebennierentumoren in den letzten Jahrzehnten erheblich angestiegen. Nach einer Übersichtsarbeit der Europäischen Gesellschaft für Endokrine Chirurgie (ESES) und European Network for the Study of Adrenal Tumours (ENSAT) liegt das Malignitätsrisiko für Tumore <4 cm bei 2% und steigt auf 10% für Tumore ≥4 cm. Kriterien für eine Operation sind somit die Größe mit > 4 cm. Darüber hinaus kann sich die Operationsindikation auch aus der Morphologie (Inhomogenität, Nekrosen, Einblutungen, Kalzifikationen, Dichte und Änderung nach KM-Gabe) und dem Wachstumsverlauf (> 2 cm/Jahr) ergeben. Unserer Erfahrung nach können auch Tumoren größer als 6 cm roboterassistiert, laparoskopisch operiert werden. Wir berichten mit der aktuellen Fallserien über unsere Erfahrungen.
Methode: Mittlerweile konnten 10 Patienten zwischen April 2019 und Februar 2023 in unsere Fallserie eingeschlossen werden. Jeder Patient wurde minimal-invasiv, roboterassistiert mittels des DaVinci®-System (Intuitive Surgical) operiert.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Tumorgröße lag bei 5,9 cm (2,6–12,0). Die Operationsdauer lag durchschnittlich bei 130 min (86–194). Die Entlassung war nach durchschnittlich 6 Tagen (4–9) möglich. Histologisch wurden sieben Rindenadenome, ein Schwannom und zwei (Angio-)Myolipome nachgewiesen. Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse erfolgt im Rahmen der Präsentation.
Schlussfolgerung: Aus unserer Sicht bietet das minimalinvasive - roboterassistierte Vorgehen erhebliche Vorteile im Bereich der Nebennieren-Chirurgie. Durch die Technik lassen sich auch Tumore mit einem Durchmesser größer 6 cm sicher operieren. Grundvoraussetzung ist jedoch eine gute präoperative Diagnostik und Planung des operativen Vorgehens, sowie eine entsprechend fundierte operative Expertise. Die Fallserie bestätigt die Erfahrungen andere Arbeitsgruppen, wie Makay et al., wonach die Operationszeiten stark variieren können und dass dies von der Erfahrung des Operateurs, des Assistenten und der Tumorgröße abhängig ist.