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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Vorteile der Sonographie gegenüber der Low-dose-CT-Untersuchung bei Harnleitersteinen mit Nierenkolik

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michael Schardt - Asklepios Klinik Lindau, Lindau, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay60

doi: 10.3205/24urobay60, urn:nbn:de:0183-24urobay603

Published: April 26, 2024

© 2024 Schardt.
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Einleitung: Durch high-end Sonogeräte ist es zunehmend möglich, bei Nierenkoliken den Harnleiterstein mit dem Ultraschall zu diagnostizieren, auch ohne große Aufweitung des Harnleiters und auch ohne eine CT-US. Die Transrectal- bzw. Vaginalsonde geben dem Urologen, im Gegensatz zu den Internisten und Radiologen, die Möglichkeit, sicher, schnell auch bei geringer Blasenfüllung distale Steine bei den Männern in den letzten 3,5 cm, bei der vaginalen Sonographie den Harnleiterstein bei entsprechender Erweiterung und ausreichender Scheidenlänge bis zur iliakalen Gefäßkreuzung darstellen zu können. In unserem Patientenkollektiv konnten wir nur in wenigen Fällen die distalen Konkremente transabdominal-transvesikal nachweisen, sodaß der Pat. rasch zur transrectalen/transvaginalen Untersuchung gedreht bzw. gelagert wurde.

Material und Methode: Bei den 332 stat. Pat. hatten 127 Pat. (38%) einen proximalen Harnleiterstein cranial der Gefäßkreuzung; bei 205 Pat. (62%) lag der Stein distal der iliakalen Gefäßen. In der Klinik stand uns in der gynäklogisch-geburtshilflichen Abteilung ein high-end Gerät der Fa.Samsung mit Vaginalschallkopf zur Verfügung.

Ergebnisse: Bei den 127 stat. Pat. mit Nierenkoliken durch einen prox. Harnleiterstein konnte bei 118 Pat. (93%) der Stein auch sonographisch gesichert werden, bei 68 Pat.(54%) wurde für den Steinnachweis und für die Ureterorenoskopie kein CT angefordert.

Bei den 205 Pat. mit distalen Steinen wurde der Stein in 192 Pat. (95%) in der transrectalen oder transvaginalen Sonographie verifiziert, bei 137 Pat. (67%) wurde auf eine CT-Untersuchung verzichtet.

Bei der letzten Pat.-Kohorte, die 37 Pat. erfasste, waren alle Steine sonographisch nachweisbar; 4 (25%) der 16 prox. Steine hatten eine Fornixruptur, bei den 21 distalen Steinen sogar 8 (38%); 3 (8%) wurden mit septischen Zeichen stationär aufgenommen. Das Twinkling.-Phänomen, auf das bei den letzten 15 Pat. verstärkt geachtet wurde, konnte von uns nur bei 5 Pat. (30%) in der Duplex-Sonographie aufgezeichnet werden.

Schlussfolgerung: Durch die high-end Sonogeräte lassen sich die Harnleitersteine bei Nierenkolik auch bei geringer Aufweitung sicher, kostengünstig, schnell und ohne Strahlenbelastung darstellen. Durch die Verwendung des rectalen/vaginalen Schallkopfes kann bei distalen Steinen der Abgang kontrolliert werden. Das Twinkling-Phänomen bringt für uns nur eine geringe Verbesserung der Steindiagnostik und konnte bei uns nur zu 30% gesehen werden; bei allen Steinen war der Steinreflex und die Schallauslöschung zur Steinsicherung ausreichend.