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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Erhöhung der Nervschonungsrate und Reduktion der postiven Absetzungsränder durch die NeuroSAFE-Technik bei der laparoskopischen und roboterassistierten radikalen Prostatektomie: Ergebnisse von 486 Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Antonia Jeziorowski - Klinikum Fürth, Urologie, Fürth, Deutschland
  • Andreas Marx - Klinikum Fürth, Pathologie, Fürth, Deutschland
  • Stephan Söder - Klinikum Fürth, Pathologie, Fürth, Deutschland
  • Arndt Hartmann - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Pathologie, Erlangen, Deutschland
  • Andreas Blana - Klinikum Fürth, Urologie, Fürth, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay42

doi: 10.3205/24urobay42, urn:nbn:de:0183-24urobay421

Published: April 26, 2024

© 2024 Jeziorowski et al.
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Text

Einleitung: Bei der radikalen Prostatektomie ist die Nervschonung für die Potenzerhaltung essentiell. Die NeuroSAFE-Technik bietet als Schnellschnittverfahren die Möglichkeit die Gefäß-Nervenbündel intraoperativ zu untersuchen und somit positive Schnittränder zu erkennen.

In unserer retrospektiven Studie haben wir die klinische Bedeutung der NeuroSAFE-Technik anhand von 486 Patienten untersucht.

Methode: Von insgesamt 486 Patienten wurde bei 289 Patienten die NeuroSAFE-Technik angewandt. Der Einfluss von NeuroSAFE auf die Nervschonungsfrequenz und den Schnellschnittstatus wurde mittels Chi-Quadrat Test untersucht. Verglichen wurden 289 Patienten mit NeuroSAFE gegen 197 Patienten ohne NeuroSAFE.

Ergebnisse: Bei radikalen Prostatektomien mit NeuroSAFE war die Frequenz der Nervschonung signifikant höher bei pT2 und pT3a Stadien (pT2: 78% vs 68%, p<0,0001; pT3a: 58% vs 51%, p=0,047). Bei pT3b Tumoren zeigten sich kein signifikanter Unterschied (53% vs 34%, p=0,14).

Die positiven Schnellschnittraten waren nur bei pT2 Tumoren signifikant geringer (alle Stadien: 35% vs 24%, p=0,06; pT2: 12% vs 15%, p=0,02; pT3a: 36% vs 35%, p=0,6 und pT3b: 39% vs 52%, p=0,3) im Vergleich zu den radikalen Prostatektomien ohne NeuroSAFE.

Bei positiven Schnellschnitten konnte oftmals eine sekundäre fokale Nachresektion in dem Bereich des Gefäß-Nervenbündels durchgeführt werden. Bei 75% der Patienten zeigte sich anschließend ein negativer Schnellschnitt.

Schlussfolgerung: Die NeuroSAFE-Technik bietet eine unmittelbare intraoperative histologische Beurteilung und somit eine onkologische Sicherheit für die Nervschonung.

Sie erhöht signifikant die Nervschonungsfrequenz und reduziert die positiven Schnellschnitte bei pT2 Tumoren.

Die topographische Orientierung hilft dabei mögliche Tumorreste festzustellen.

Ein positiver Schnellschnitt im NeuroSAFE kann je nach Ausdehnung durch eine sekundäre fokale Nachresektion in einen negativen Schnellschnitt überführt werden.