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Entwicklung perioperativer Parameter an einer single center Serie nach Roboter-assistierter radikaler Prostatektomie im Zeitraum von 5 Jahren
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Published: | April 26, 2024 |
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Einleitung: Technische Weiterentwicklungen, sowie eine fortschreitenden Lernkurve beeinflussen das Patientenoutcome nach Roboter-assistierter radikaler Prostatektomie (RALP). Wir betrachten perioperative Parameter einer konsekutiven Patientenserie nach RALP in einem Zeitraum von 5 Jahren unter Berücksichtigung technischer Modifikationen, sowie struktureller Veränderungen bei den Operateuren.
Methode: Es erfolgte eine retrospektive Analyse einer konsekutiven Patientenserie nach RALP an unserer Klinik. Alle Patienten wurden mit einem da Vinci System Si/X System mittels transperitonealem bzw.. extraperitonealem Zugang operiert. Weiterentwicklungen beinhalteten: Clip-freie Lymphadenektomie mit bladder flap; athermische primäre Durchtrennung des dorsalen Venenplexus; Nerv-Schonung mit hood-Technik; DK-Entfernung am 3. postop. Tag ohne Zystogramm. Personelle Veränderungen beinhalteten die Ausbildung eines weiteren Hauptoperateurs, sowie das modulare Mentorentraining zweier weiterer Operateure. Patienten wurden mittels EPIC 26 Fragebogen, ergänzt durch Zusatzfragen, nachgesorgt. Perioperative Komplikationen wurden nach Clavien-Dindo klassifiziert und in einer prospektiven Datenbank erfasst. Die Statistik erfolgte mittels Kruskal-Wallis-Test.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2019 bis 11/2023 wurden 738 Patienten operiert. Die Rate an interventionspflichtigen Clavien III-Komplikationen war zwischen 2019 und 2023 im Verlauf rückläufig mit 4,5% (5/112), 8% (6/125), 4,7% (4/128), 2,4% (2/166) und 0,5% (1/186). Ein Großteil der Komplikationen trat innerhalb der ersten 30 Tage nach OP ein. Die mittlere OP-Zeit entwickelte sich im Verlauf, trotz Anlernen weiterer Operateure, signifikant rückläufig (250 min (2019) vs. 160 min (2023)). Die Rate an Paravasaten lag bei maximal 4,7% in 2021 und fiel auf 0,5% in 2023.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse lassen erkennen, dass die Roboter-assistierte radikale Prostatektomie durch technische Weiterentwicklungen bei steigenden Fallzahlen mit geringer und im Verlauf weiter rückläufiger Morbidität durchgeführt werden kann. Die Ausbildung weiterer Operateure durch ein strukturiertes modulares Training scheint keinen negativen Einfluss auf diese Entwicklung zu haben.