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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Rate inzidenteller Prostatakarzinome bei HoLEP im Vergleich zur TUR-P und Adenomenukleation

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Luisa Hofer - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay11

doi: 10.3205/24urobay11, urn:nbn:de:0183-24urobay116

Published: April 26, 2024

© 2024 Hofer.
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Einleitung: Die Laser-Enukleation der Prostata nimmt einen zunehmend großen Anteil der operativen BPH-Therapie ein. Dabei erfolgt die Gewebeabtragung meist umfassender als bei der TUR-P oder Adenomenukleation. Ziel der Studie war zu untersuchen, ob es im Rahmen der Laser-Enukleation der Prostata zu einer höheren Detektionsrate inzidenteller Prostatakarzinome kommt.

Methode: In dieser retrospektiven Datenanalyse wurden insgesamt 551 Patienten, die sich in den Jahren 2022–2023 an der Urologischen Klinik München-Planegg einer infravesikalen Desobstruktion (Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP) n=214, TUR-P n=228, Adenomenukleation n=109) unterzogen haben analysiert. Das Vorliegen eines therapeutisch relevanten Prostatakarzinoms wurde definiert als Prostatakarzinom mit einem histologischen gesicherten Gleason-Score ≥ 7a. Die Datenanalyse erfolgte mittels Chi-Quadrat-Test.

Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 83 (15%) Patienten ein Prostatakarzinom erstdiagnostiziert. In der Gruppe der Patienten mit einer HoLEP, TUR-P und Adenomenukleation fanden sich jeweils 18,7%; 15,4% und 8,26% inzidentelle Prostatakarzinome. In der Subgruppe der Patienten mit Prostatakarzinom betrug das Durchschnittsalter 73 Jahre. Der präoperative PSA-Wert in dieser Kohorte lag im Mittel bei 6,2 ng/ml (HoLEP) vs. 4,1 ng/ml (TUR-P) vs. 9,1 ng/ml (Adenomenukleation) und das resezierte Gesamtvolumen betrug durchschnittlich 65 g (HoLEP) vs. 19,9 g (TUR-P) vs. 75 g (Adenomenukleation). Unabhängig von der Operationsmethode fanden sich am häufigsten Prostatakarzinome mit Gleason Score 6, pT1a (HoLEP n=24 vs. TUR-P n=27 vs. Adenomenukleation n=6). Bei den Patienten, die sich einer HoLEP unterzogen, wurden signifikant mehr therapeutisch relevante Prostatakarzinome festgestellt, als bei den Patienten mit TUR-P oder Adenomenukleation (p=0,0137).

Schlussfolgerung: Im Rahmen einer Laserenukleation der Prostata werden mehr inzidentelle Prostatakarzinome als bei TUR-P oder Adenomenukleation diagnostiziert. Des Weiteren ist die Diagnose an signifikanten Prostatakarzinomen nach HoLEP erhöht. Dies sollte bei der präoperativen Aufklärung der Patienten berücksichtigt werden. Zudem müssen adäquate Überwachungs- und Therapieempfehlungen für die steigenden Anzahl an Patienten festgelegt und in zukünftigen Studien überprüft werden.