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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Risiko für Harnwegsinfektionen und Beurteilung der Lebensqualität bei Patient*innen mit intermittierendem Selbstkatheterismus

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Doroteja Jankovic - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Nesrin Jooma - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Samra Jasarevic - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Anna Mangge - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Karl Pemberger - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Klara Pohl - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Conrad Leitsmann - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Sascha Ahyai - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich
  • Marianne Leitsmann - LKH/Univ.-Klinik für Urologie, Graz, Österreich

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay06

doi: 10.3205/24urobay06, urn:nbn:de:0183-24urobay065

Published: April 26, 2024

© 2024 Jankovic et al.
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Text

Einleitung: Das Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der Harnwegsinfektrate und Lebensqualität bei Patient*innen, die aufgrund einer Blasenfunktionsstörung einen intermittierenden Selbstkatheterismus (CIC) durchführen.

Methode: Behandlungsdaten von Patient*innen, welche in den Jahren 2015–2020 in unserer Spezialambulanz betreut wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Einschulung zum CIC erfolgte jeweils durch erfahrenes Pflegepersonal. Neben klinischen und funktionellen Parametern wurden bei Erstvorstellung sowie im Rahmen der Follow-ups (FU) insbesondere Auftreten und Art von Harnwegsinfektionen erhoben. Zudem wurden die Patient*innen jeweils u.a. zu Lebensqualität und Symptomen befragt. Dies erfolgte anhand von validierten Fragebögen wie PGI-S, IPSS(-L), UDI-6, IIQ-7 und PGI-I. Es erfolgte eine deskriptive Beschreibung (Mittelwerte ± Standardabweichung) der kontinuierlichen Variablen und Häufigkeiten.

Ergebnisse: Es konnten Daten von insgesamt 390 CIC-Patient*innen ausgewertet werden. Davon waren 83,6% männlich. Das mittlere Alter betrug 65,2 Jahre (±14,0). Das FU betrug 18,2 Monate (Min: 1 Monat, Max. 92 Monate). Insgesamt traten Harnwegsinfekte ohne bzw. mit Fieber bei CIC-Einschulung im Mittel 1,4 bzw. 0,4-mal und unter CIC 1,6 bzw.0,6-mal auf (n.s. bzw. p<0,001).

Schmerzen reduzierten sich im Verlauf des CIC signifikant (VAS-baseline: 3,31 (±4,9), VAS-FU: 2,4 (±4,0), p=0,01). Der PGI-S lag initial im Mittel bei 2,8 (±1,2) und im Verlauf bei 3,0 (±1,6; p<0,001), der IPSS betrug im Mittel initial 13,4 (±8,3) und beim FU 11,0 (±7,1; p<0,001), der IPSS-L 3,7 (±5,4) bzw. 3,1 (±4,1; n.s.), der UDI-6 fiel von 22,7 (±21,5) auf 17,9 (±18,5; p<0,001), und der IIQ-7 lag initial bei 44,1 (±30,9) und unter CIC bei 37,3 (±27,7; 0,06). Der PGI-I lag im Mittel bei 2,6 (±1,2).

Schlussfolgerung: Patient*innen unter CIC zeigten insgesamt stabile Harnwegsinfektraten, jedoch mehr fieberhafte Infekte, eine Lebensqualitätsverbesserung, sowie eine signifikante Symptomenverbesserung.