Article
Body Composition und Sarkopenie als Prognosefaktoren des krebsspezifischen Überlebens nach radikaler Nephroureterektomie beim Urothelkarzinom des oberen Harntrakts
Search Medline for
Authors
Published: | May 18, 2022 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Bei einigen Tumorentitäten konnten die subkutane und viszerale Fettverteilung neben der Sarkopenie bereits als Vorhersageparameter für das krebsspezifische Überleben herangezogen werden.
Material und Methoden: Bei 159 Patienten, die sich zwischen 2004 und 2019 aufgrund eines Urothelkarzinoms des oberen Harntrakts einer radikalen Nephroureterektomie unterzogen, konnten Muskel- und Fettverteilung anhand vorliegender Staging-CTs quantifiziert werden. Mit Hilfe von uni‐ und multivariaten Cox‐Regressionsanalysen wurden verschiedene Variablen als Vorhersageparameter analysiert.
Ergebnisse: Das Patientenkollektiv umfasste 159 Patienten, 100 (62,9%) männlich, das mediane Alter lag bei 71 Jahren, das mediane FU bei 36 Monaten. 57 Patienten (35,8%) wurden nach den Martin Kriterien als sarkopen klassifiziert.
In der univariaten Cox-Regressionsanalyse erwies sich die Sarkopenie als statistisch signifikanter Risikofaktor (p=0,007, HR 1,9 (CI 95% 1,2–3)) des overall survival (OS).
Subkutane (SAT) und viszerale (VAT) Fettverteilung sowie Body mass Index (BMI nach WHO) stellten dagegen keine statistisch signifikanten Prädiktoren dar.
Auch in der multivariaten Cox-Regressionsanalyse imponierte die Sarkopenie unabhängig des TNM-Stadiums als statistisch signifikanter negativer Vorhersagewert des krebsspezifischen Überlebens (Overall survival: p=0,005, HR 1,9 (CI 95% 1,2–3); Cancer-specific survival: p=0,046, HR 1,7 (CI 95% 1,0–2,8)).
Schlussfolgerung: Die Sarkopenie stellt einen unabhängigen negativ prädiktiven Vorhersagewert für das krebsspezifische Überleben beim Urothelkarzinom des oberen Harntrakts dar.