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48. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie

19.05. - 21.05.2022, Lindau

Der Einfluss der notfallmäßigen Harnleiterschienung auf die weitere Therapie der Ureterolithiasis

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Clemens Hüttenbrink - Klinikum Nürnberg/Parcelsus Medizinische Privatuniversität/Abteilung für Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • Jascha Ell - Klinikum Nürnberg/Parcelsus Medizinische Privatuniversität/Abteilung für Urologie, Nürnberg, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 48. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie. Lindau, 19.-21.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22urobay73

doi: 10.3205/22urobay73, urn:nbn:de:0183-22urobay739

Published: May 18, 2022

© 2022 Hüttenbrink et al.
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Einleitung: Harnleitersteine können zu schmerzhaften Koliken führen und durch Obstruktion ein septisches Krankheitsbild auslösen. Die notfallmäßige Harnleiterschienung bewirkt neben einer Drainage eine mögliche Lageänderung der Konkremente. Bei ausbleibendem Steinabgang ist nach Schienenanlage meist eine weitere Therapie erforderlich, die abhängig von der neuen Steinlokalisation gewählt wird.

Methode: Es erfolgte die retrospektive Analyse der Steinlokalisationen bei Patienten die von 05/2016 bis 12/2019 mit einer Uretereorenoskopie bei symptomatischen Harnleitersteinen behandelt wurden. Insgesamt wurden 649 Patienten mit einer mittleren Steingröße von 6 mm eingeschlossen. Die Konkrementlokalisation in der notfallmäßigen Bildgebung vor Therapie sowie bei abschließender ureterorenoskopischer Steinsanierung wurde erfasst. Zusätzlich wurde ausgewertet, ob eine Harnleiterschienenversorgung vor Ureterorenoskopie zur endgültigen Steinentfernung bestand.

Ergebnisse: Eine Lageveränderung unter Harnleiterschienenversorgung konnte bei 42,4% der Patienten festgestellt werden. Proximale Harnleitersteine zeigten mit 42% eine besonders häufig Repositionierung in das Nierenbecken oder die Nierenkelche (p<0.001). Proximale Harnleitersteine waren in 70,5% der Fälle für die nach Steinmigration notwendigen flexiblen Ureterorenoskopie verantwortlich. Keinen Einfluss auf die Lageveränderung hatte die Konkrementgröße.

Schlussfolgerung: Die notfallmäßige Harnableitung mittels Harnleiterschiene verursacht anwendungsbedingt eine Steinrepositionierung, welche einen wichtigen Einfluss auf die weitere Therapie der Steinpatienten hat. Eine Bildgebende Kontrolle vor Steinsanierung ist besonders bei proximalen Harnleitersteinen zu empfehlen und ermöglicht eine zielgerichtetere Therapie.