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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Die inguinale Blasenhernie als urologischer Notfall – ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • B. Cafuta - Klinikum Nürnberg Nord, Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • C. Hüttenbrink - Klinikum Nürnberg Nord, Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • F. Distler - Klinikum Nürnberg Nord, Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • S. Pahernik - Klinikum Nürnberg Nord, Urologie, Nürnberg, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay102

doi: 10.3205/20urobay102, urn:nbn:de:0183-20urobay1024

Published: July 30, 2020

© 2020 Cafuta et al.
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Text

Wir berichten über einen 77-jährigen Patienten, welcher sich mit dem Bild einer Urosepsis bei Harnstauungsnieren beidseits vorstellte. Nach notfallmäßiger Ableitung mittels Harnleiterschiene rechts und Nephrostomie links bei nicht auffindbarem Ostium links zeigte die weiterführende Diagnostik mittels CT-Abdomen eine Abflussbehinderung hervorgerufen durch einen Herniation der Harnblase durch den Leistenkanal in das Skrotum. Nach entsprechender Vorbereitung und Planung konnte die Blasenhernie aus dem Skrotum herausgelöst und rückverlagert werden. Die Nephrostomie konnte im weiteren Verlauf entfernt werden, sodass anschließend eine Entlassung mit noch liegender Harnleiterschiene und Blasenkatheter erfolgen konnte.

Blasenhernien sind selten und wurden erstmals 1951 von Levin in einem Fallbericht beschrieben. Die Patienten präsentieren sich initial häufig mit unspezifischen Symptomen wie Dysurie, Hämaturie und inguinaler Schwellung. Häufig ist dies auch ein intraoperativer Zufallsbefund. Zu den möglichen Komplikationen zählen Entzündungen sowie Ureterobstruktionen. Therapie der Wahl ist die operative Rückverlagerung der Blase mit Verschluss der Bruchpforte.