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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Fokale Therapie (Hemiablation) der Prostata durch Hochintensiven fokussierten Ultraschall (HEMI-Studie, AUO Protokoll 68/11) – Follow-up nach 24 Monaten

Meeting Abstract

  • R. Ganzer - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Klinik für Urologie, Bad Tölz, Deutschland
  • D. Koch - Klinikum Fürth, Klinik und Poliklinik für Urologie, Fürth, Deutschland
  • B. Hadaschik - Universitätsklinik Essen, Klinik für Urologie, Essen, Deutschland
  • S. Pahernik - Klinikum Nürnberg, Klinik für Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • A. Heidenreich - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • M. Schostak - Universitätsklinik Magdeburg, Klinik und Poliklinik für Urologie, Magdeburg, Deutschland
  • A. Blana - Klinikum Fürth, Klinik und Poliklinik für Urologie, Fürth, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay093

doi: 10.3205/20urobay093, urn:nbn:de:0183-20urobay0936

Published: July 30, 2020

© 2020 Ganzer et al.
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Text

Einleitung: Die fokale Therapie ist ein experimenteller Therapieansatz für ein ausgewähltes Patientenkollektiv mit low und intermediate risk Prostatakarzinom. Präsentiert werden Ergebnisse nach 24 Monaten Follow-up der fokalen Therapie mittels HIFU (Hemiablation) im Rahmen einer multizentrischen, prospektiven Studie (HEMI – Studie, AUO Protokoll 68/11).

Material und Methode: Patienten mit PSA-Wert ≤10 ng/ml, unilateralem low/intermediate risk Prostatakarzinom (12-fach Randombiopsie + kein PI-RADS 4/5-Befund der Gegenseite im mpMRT) wurden eingeschlossen. HIFU erfolgte mittels Ablatherm oder Focal One (EDAP-TMS, Frankreich). Funktionelle Daten, Lebensqualität und psychische Belastung wurden mittels validierter Fragebögen bei Einschluss und alle drei Monate für zwei Jahre erfasst. Das onkologische Follow-up enthielt neben PSA-Kontrollen mpMRT + Kontrollbiopsie nach 12 Monaten. Primärer Endpunkt ist das onkologische outcome nach zwei Jahren, sekundäre Endpunkte umfassen Morbidität und Sicherheit.

Ergebnisse: es wurden 83 Patienten an 5 Zentren behandelt: Alter: 64,4±8,1 Jahre; PSA-Wert: 6,1±2,1 ng/ml; pos. Stanzen:1,8±0,8; Prostatavolumen: 34,2±15 ml. 75 Patienten hatten ein Follow-up von >12 Monaten. Outcome nach mittlerem Follow-up von 19,5±6,5 (12-24) Monaten: PSA-Wert nach 3 und 24 Monaten: 3,3±2,4 und 3,0±2,2 ng/ml. 3 Patient berichteten über eine Belastungsinkontinenz Grad 1 nach 12 Monaten. 70% der präoperativ potenten Patienten hatten einen IIEF Score ≥17 nach 12 Monaten. Von 63/75 (84%) Patienten lagen Kontrollbiopsien nach 12 Monaten vor: 15/63 (23,8%) Patienten wiesen positive in-field Biopsien auf (6,3% mit klinisch signifikantem Tumor). 22/63 (34,9%) wiesen Tumor auf der Gegenseite auf (4,8% klinisch signifikant). 12/75 (16%) erhielten im Verlauf eine Salvage-Therapie.

Schlussfolgerung: Fokale Therapie mittels Hemiablation ist mit einem geringen Nebenwirkungsspektrum verbunden. Im Follow-up zeigte sich eine akzeptable Rate positiver in-field Biopsien. Die hohe Rate positiver out – field Biopsien deutet auf bestehende Einschränkungen bei der Tumorlokalisation und Patientenselektion für die fokale Therapie hin.