Article
Erste Ergebnisse der ventralen Versiegelungstechnik mit Kollagenvlies für die chirurgische Therapie von Patienten mit Induratio penis plastica (IPP) und ventraler Penisverkrümmung
Search Medline for
Authors
Published: | July 30, 2020 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die ventrale Penisverkrümmung bei Induratio penis plastica (IPP) ist relativ selten, kann jedoch zu einer Unfähigkeit zum Geschlechtsverkehr führen, insbesondere in schweren Fällen mit Penisdeviation > 60°. Ventrale Krümmungen werden aufgrund der Gefahr vor Harnröhrenkomplikationen meist operativ mit einer Plikatur-Technik behandelt, da sonst eine Mobilisierung der Harnröhre erforderlich ist. In dieser Studie wird die ventrale Versiegelungstechnik zur Korrektur von ventralen Verkrümmungen bei Patienten mit IPP vorgestellt.
Material und Methoden: Der chirurgische Ansatz umfasst die Mobilisierung des neurovaskulären Bündels und der Harnröhre. An dem Punkt der maximalen Verkrümmung an der ventralen Seite des Penis wird eine partielle Plaque-Exzision durchgeführt und der resultierende Tunica albuginea Defekt mit einem selbstklebenden Kollagenvlies (TachoSil®, Baxter, IL, USA) versiegelt (verschlossen). Diese Technik erfordert keine Nahtfixierung des Kollagenvlies.
Ergebnisse: Vierzehn Patienten mit starker ventraler Verkrümmung wurden in diese Studie eingeschlossen. Die mittlere Peniskrümmung betrug 97,8° ± 26,8° (Bereich: 60°–150°). Die mittlere Operationszeit betrug 99,2 ± 12,4 Minuten (Bereich: 80–130). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 17,9 ± 8,0 Monaten (Bereich: 9–29). Zwölf von 14 Patienten (85,7%) zeigten einen vollständig geraden Penis. Zwei Patienten (14,3%) hatten eine Restkrümmung von < 30°, die den Geschlechtsverkehr nicht beeinträchtigte. Alle Patienten konnten einen zufriedenstellenden Geschlechtsverkehr durchführen. Es wurden keine größeren Komplikationen beobachtet.
Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse der ventralen Versiegelungstechnik sind vielversprechend. Langzeitdaten sind jedoch erforderlich.