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Roboter-assistierte Harnblasendivertikelresektion (RAHDR)
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Published: | July 30, 2020 |
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Einleitung: Blasendivertikel treten als echte Divertikel mit Aussackung aller drei Wandschichten oder als Pseudodivertikel auf, wenn sich nur die Blasenschleimhaut durch Muskellücken vorwölbt. Symptomatische Harnblasendivertikel können endoskopisch, laparoskopisch oder offen-chirurgisch entfernt werden. Seit Oktober 2018 werden an der Urologische Klinik in Bamberg Harnblasendivertikelabtragungen roboter-assistiert und minimal-invasiv mit dem da Vinci® System durchgeführt
Methoden: In dieser retrospektiven Analyse haben wir alle Patienten, die zwischen Oktober 2018 und Januar 2020 eine RAHDR erhalten haben, eingeschlossen. Die primären Endpunkte sind: der operative Blutverlust (Hämoglobin-Abfall postoperativ), die Operationszeit (min), die Hospitalisationsdauer (Tage), der postoperative Restharn und die postoperative Dichtigkeit der Harnblase. Für die statistische Analyse wurden, für die kontinuierlichen Daten, der Mann Whitney U Test, und für die kategorischen Daten der Chi-square verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 9 Patienten in dieser retrospektiven Untersuchung eingeschlossen werden. Das mittlere Alter betrug 66.6 Jahre (Median 63) und alle Patienten waren männlich. Die mittlere Operationszeit war 178.8 min. und die mittlere Hospitalisationsdauer 7.2 Tage. Die postoperativen funktionellen Ergebnisse lauten: keine Restharnbildung, keine Inkontinenz und das Cystogramm wurde am 5. und 6. postoperativen Tag durchgeführt (keine Extravasation). Die Komplikationen nach Clavien waren nicht objektivierbar.
Schlussfolgerungen: In den meisten Fällen ist die Entfernung eines oder mehrerer Blasendivertikel über die minimalinvasive roboterassistierte Technik problemlos möglich. Eine roboterassistierte Harnblasendivertikelresektion ist ein effektives und schonendes Verfahren, welches aber, durch fehlende DRG Abbildung, finanzielle Nachteile birgt.