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Bridging the gap: Heineke-Mikulicz Harnröhrenplastik bei längeren Strikturen
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Published: | July 30, 2020 |
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Ziel: Überbrückung längerer Harnröhrenstrikturen durch „non-transsecting-urethroplasty“.
Fragestellung: Was ist die sinnvolle Maximalstrikturlänge der Heineke-Mikulicz-Harnröhrenplastik?
Methoden: Die „non-transsecting urethroplasty“ wie von Andrich und Mundy beschrieben, wird vor allem für kürzere bulböse Harnstrikturen bis maximnal 2,5cm verwendet. Bei älteren Männern mit komplexen und bereits voroperierten Harnröhrenstrikturen, die ein stadiertes Vorgehen ablehnen, wäre das Heineke-Mikulicz-Verfahren eine Alternative. In dieser retrospektiven Studie mit einem follow-up bis zu 9 Jahren berichten wir über 11 Patienten mit membranobulbösen Harnröhrenstrikturen bis zu 8cm Länge. Es erfolgt eine perineale Urethrapräparation und dorsaler Inszision der Strikturlänge bis 1cm beidseits in die gesunde Harnröhre (Abbildung 1 [Abb. 1]). Mittels Haltefäden wird die strikturierte Harnröhre nach lateral aufgespreizt, und die gesunden Lumenenden mit Einzelknopfnähten über einen Ch. 16 oder 18 Profilkatheter versorgt (Abbildung 2 [Abb. 2]). Strikturlängen: 2x8, 3x7, 4x5, 2x3cm. Drei Patienten brauchten endoskopische Folgeeingriffe (Blasentumor, BPH). Zwei Patienten hatten Rezidivstrikturen der membranösen Harnröhre die mittels Dilatation/ Urethrotomia interna und Mitomycininjektionen in die narbigen Areale versorgt wurden.
Fazit: Die „non-transsecting urethroplasty“ nach Heineke-Mikulicz scheint robust und sicher, auch in Fällen die danach noch endoskopische Eingriffe benötigen. Die Operation gleicht einer End-zu-End Anastomose, allerdings ohne die Harnröhre zu durchtrennen. Die Penislänge wird weniger tangiert als erwartet. Der ältere Patient erspart sich ein zwei- oder mehrzeitiges Verfahren. Die perineale Urethrostomie ist oft keine Alternative auf Grund der Strikturlokalisation.