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Intrapelvine prostatobulböse Harnröhrenanastomose nach membranösem Harnröhrenabriss und fehlgeschlager Rekonstruktion
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Published: | July 30, 2020 |
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Ziel: Harnröhrenrekonstruktion mit Erhalt der Kontinenz und Potenz.
Fragestellung: Ist eine kontinenz-/potenzerhaltende Harnröhrenrekonstruktion nach komplexem Beckentrauma und fehlgeschlagener prostatabulböser Harnröhrenanastomose möglich?
Methoden: Fallbericht eines 20-jährigen Mannes mit komplexer Beckenfraktur und Harnröhrenabriss im Rahmen einer Ganzkörperquetschung durch einen Gabelstapler. Eine perineale Harnröhrenanastomose wurde vier Monate nach dem Unfall versucht. Dabei wurde das distale Harnröhrenende dorsal auf die hintere Prostata genäht. Kurz nach Entfernung des Dauerkatheters war keine Miktion möglich (Abbildung 1 [Abb. 1]). Neun Monate nach dem Trauma wurde eine neuerliche Anastomose zwischen Blasenhals und bulböser Harnröhre über einen kombiniert suprapubischen und perinealen Zugang, intrapelvin, durchgeführt. Dabei wurden die Corpora cavernosa proximal auseinander präpariert um eine spannungsfreie Anastomose zu erreichen. Die dorsalen Nervengefäßbündel wurden geschont. Der Rhabdosphinkter wurde identifiziert, die Narbenplatten exzidiert und die bulböse Harnöhre nach intrapelvin, oberhalb des Beckenbodens platziert. Die Anastomose erfolgte, ähnlich zur radikalen Prostatektomie, innerhalb des kleinen Beckens. Anschließend bekam der Patient Tadalafil 5mg täglich. Sechs Monate postoperativ gebraucht der Patient eine Sicherheitsvorlage und hat Spontanerektionen (Abbildung 2 [Abb. 2]).
Fazit: Eine funktionserhaltende Rekonstruktion nach komplexen Beckentrauma ist möglich. Optimal wäre die erfolgreiche Erstversorgung, ca. sechs Monate post Trauma mit korrekter Identifikation des Prostataapex (oft nach ventral luxiert).