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Langzeitresultate des prospektiven Schweizer Registers „LDR-Brachytherapie des lokalisierten Prostatakarzinoms“
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Published: | July 30, 2020 |
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Die LDR-Brachytherapie ist eine effiziente Therapie für organbegrenzte Prostatakarzinome mit vergleichbaren onkologischen Resultaten wie die radikale Prostatektomie und die perkutane Radiotherapie. Die Daten stammen aber vorwiegend aus retrospektiven Analysen und monozentrischen Kohorten.
Zwischen September 2004 und März 2018 wurden an 12 Zentren in der Schweiz im Rahmen eines prospektiven Protokolls alle Patienten erfasst, die eine LDR-Brachytherapie wegen eines lokalisierten Prostatakarzinoms erhielten. Die interdisziplinäre Therapie erfolgte mit Jod-125-Implantaten und die Nachsorge durch Urologen wurde nach 6 Wochen, 3, 6 und 12 Monaten und anschliessend jährlich standardisiert durchgeführt. Die Karzinome wurden anhand der D'Amico-Klassifikation eingeteilt in Niedrig- (855 Patienten, 66.2%), Intermediär- (394 Patienten, 30.5%) und Hochrisiko (42 Patienten, 3.3%) Ein Rezidiv wurde nach den RTOG-ASTRO Phoenix Kriterien definiert (PSA-Nadir plus 2 ng/mL).
Von den 1580 Patienten in der Datenbank konnten 1291 (81.7%) bezüglich des Therapieerfolges evaluiert werden. Das mediane Patientenalter betrug 64 Jahre (range 43 - 82) und das mediane Prostatavolumen 33 mL (range 10 - 84). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 37.1 Monate (range 3.0 - 141.6 Monate). Ein gutes biochemisches rezidivfreies Ueberleben wurde für Gleason Skore </= 3+4 (p = 0.03) und für ein initiales PSA </= 10 ng/mL (p < 0.001) gefunden. Die D'Amico-Risikogruppen waren signifikant aussagekräftig für ein Rezidiv (p < 0.001) mit einer Hazard-Ratio 2.38 für die Gruppen Intermediär- und Hochrisiko versus Niedrigrisiko. Die D90 nach 6 Wochen war signifikant tiefer bei Patienten mit Rezidiv. Eine Limitation des Registers ist der Verlust von Patienten in der Nachsorge (18.3%).
Die Resultate des gesamtschweizerischen Brachytherapieregisters sind kompatibel mit anderen großen Serien in der Literatur. Sie zeigen ein gutes onkologisches Resultat bei besser erhaltener erektiler Funktion und Kontinenz als bei der Operation und der perkutanen Hochvoltherapie.