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Einfache refluxive Ureterimplantation in kontinente Urinreservoire hat niedrige Strikturrate
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Published: | July 30, 2020 |
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Einleitung: Wir präsentieren unsere fast 10-jährige Erfahrung mit einer neuen refluxiven Ureterimplantationstechnik in Ileum-Ersatzblasen und Ileozökalpouches. Unsere einfache refluxive Implantationstechnik verhindert wirksam Strikturen an der Implantationsstelle zum Darmreservoir.
Methoden: Retrospektiv werteten wir 104 Patienten mit radikalen Zystektomien aus, die zwischen April 2010 und September 2018 eine kontinente Harnableitung erhielten. Bei 79 Patienten wurde eine Ileum-Neoblase und bei 25 unser modifizierter Indiana-Pouch angelegt. Es wurde dabei jeweils eine refluxive En-zu-End-Anastomose in Wallace Typ 1 Technik in ein afferentes tubuläres Ileum-Segment von 5 - 8 cm Länge hergestellt. Bei den Neoblasen erhielt jede Niere mit Ureter ein eigenes tubuläres Segment, bei den Ileozökalpouches wurden bei Ureteren zusammen in ein tubuläres Segment eingeleitet.
Ergebnisse: Unsere neue Anastomosentechnik erhielten 71 Männer (65 mit orthotoper Neoblase und 6 mit modifiziertem Indiana-Pouch) und 33 Frauen (14 mit Neoblase, 19 mit modifiziertem Indiana-Pouch). Die Indikation zur radikalen Zystektomie mit kontinenter Harnableitung war in 103 Fällen eine Karzinomerkrankung ausgehend von der Harnblase oder mit Infiltration der Harnblase und in einem Fall eine Schrumpfblase ohne Tumorgeschehen. In der Nachbeobachtungszeit von im Median 68 Monaten observierten wir Ureterstrikturen bei gerade einmal bei 4 Patienten (3,8 %) und nur 4 von 202 renalen Einheiten (2 %).
Fazit: Unsere neue Ureterimplantationstechnik in kontinente Urinreservoire nach radikaler Zystektomie ist einfach durchzuführen und liefert die geringste bisher beschriebene Ureterstrikturrate bei kontinenten Harnableitungen. Wir können nach unserer mehr als 10-jährigen Erfahrung auch behaupten, dass ein kontinentes Niederdruckreservoir keinen Refluxschutz benötigt.