Article
Serum mikroRNA-unterstützte, transrektale MRT-TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata. Diagnostische Wertigkeit und prädiktive Aussagekraft
Search Medline for
Authors
Published: | May 17, 2018 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die Methode der transrektalen MRT-TRUS Fusionsbiopsie trägt entscheidend zu einer Verbesserung der Tumordiagnoseraten bei. Obwohl durch diese Methode die Genauigkeit der Prostatastanzbiopsie gesteigert wird, bleibt die sichere Vorhersage eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms problematisch. In unserer Studie beschreiben wir die diagnostische Wertigkeit der in unserem Zentrum angewendeten MRT-TRUS-Fusionsbiopsie und die zusätzliche prädiktive Wertigkeit von Serum-basierten mikro(mi)RNAs für die verbesserte Vorhersage einer Karzinomdiagnose.
Patienten und Methoden: Insgesamt 136 Patienten unterzogen sich einer MRT-TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata. Anhand einer multiparametrischen 3T MRT-Bildgebung wurden suspekte Läsionen nach dem PIRADS Score klassifiziert. Läsionen mit PIRADS Einstufung wurden gezielt biopsiert und durch systematische Biopsien auf mindestens 12 Biopsate supplementiert. Begleitend zur Fusionsbiopsie der Prostata wurde die Menge von 7 ausgewählten miRNAs (miR-141, miR-375, miR-21-5p, miR-320b, miR-210-3p, let-7c, and miR-486) im Serum der Patienten quantifiziert.
Ergebnisse: Die Tumordetektionsraten in unserer Patientengruppe betrugen 63,3% bei einer Erstbiopsie und 51,9% bei einer Re-Biopsie. In 16,4% aller Patienten erbrachte die gezielte Biopsie einen Erkenntnisvorteil (höherer Gleason Score als in den systematischen Biopsieproben). Stratifiziert nach höchstem PIRADS Score in der Prostata stiegen die Tumorfindungsraten an von 30% bei PIRADS 3, über 49,2% bei PIRADS 4 bis zu 70,2% bei PIRADS 5. Auf der Ebene der Einzelstanzen detektierten wir in PIRADS 3-Läsionen ausschließlich Tumore mit Gleason Score 6 und 7a. Tumore mit Gleason score 7b wurden in gleicher Häufigkeit in PIRADS 4- und 5-Läsionen diagnostiziert, wohingegen 80% aller Gleason 8, 9 oder 10 Tumore in PIRADS 5-Läsionen diagnostiziert wurden. Basierend auf routinemäßig erhobenen klinischen Daten erstellten wir ein Modell zur Vorhersage der Tumorfindungswahrscheinlickeit. Dieses Modell hatte eine positive Vorhersagekraft von 64,4%. Durch Hinzunahme der Serum-basierten miRNAs konnten wir die positive Vorhersagekraft auf 73,2% steigern.
Schlussfolgerung: Obwohl die multiparametrische MRT-Bildgebung und klinische Daten bereits eine gute Vorhersage für die Anwesenheit eines Prostatakarzinoms erlauben, lässt sich die Vorhersagegenauigkeit durch Serum-basierte miRNAs noch weiter erhöhen.