gms | German Medical Science

44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Serum mikroRNA-unterstützte, transrektale MRT-TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata. Diagnostische Wertigkeit und prädiktive Aussagekraft

Meeting Abstract

  • Sven Wach - Universitätsklinikum Erlangen
  • Andreas Kahlmayer - Universitätsklinikum Erlangen
  • Julia Pöllmann - Universitätsklinikum Erlangen
  • Thilo Jansen - Universitätsklinikum Erlangen
  • Alexander Cavallaro - Universitätsklinikum Erlangen
  • Matthias Hammon - Universitätsklinikum Erlangen
  • Frank Kunath - Universitätsklinikum Erlangen
  • Danijel Sikic - Universitätsklinikum Erlangen
  • Arndt Hartmann - Universitätsklinikum Erlangen
  • Helge Taubert - Universitätsklinikum Erlangen
  • Bernd Wullich - Universitätsklinikum Erlangen
  • Bastian Keck - Universitätsklinikum Erlangen

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay079

doi: 10.3205/18urobay079, urn:nbn:de:0183-18urobay0790

Published: May 17, 2018

© 2018 Wach et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Methode der transrektalen MRT-TRUS Fusionsbiopsie trägt entscheidend zu einer Verbesserung der Tumordiagnoseraten bei. Obwohl durch diese Methode die Genauigkeit der Prostatastanzbiopsie gesteigert wird, bleibt die sichere Vorhersage eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms problematisch. In unserer Studie beschreiben wir die diagnostische Wertigkeit der in unserem Zentrum angewendeten MRT-TRUS-Fusionsbiopsie und die zusätzliche prädiktive Wertigkeit von Serum-basierten mikro(mi)RNAs für die verbesserte Vorhersage einer Karzinomdiagnose.

Patienten und Methoden: Insgesamt 136 Patienten unterzogen sich einer MRT-TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata. Anhand einer multiparametrischen 3T MRT-Bildgebung wurden suspekte Läsionen nach dem PIRADS Score klassifiziert. Läsionen mit PIRADS Einstufung wurden gezielt biopsiert und durch systematische Biopsien auf mindestens 12 Biopsate supplementiert. Begleitend zur Fusionsbiopsie der Prostata wurde die Menge von 7 ausgewählten miRNAs (miR-141, miR-375, miR-21-5p, miR-320b, miR-210-3p, let-7c, and miR-486) im Serum der Patienten quantifiziert.

Ergebnisse: Die Tumordetektionsraten in unserer Patientengruppe betrugen 63,3% bei einer Erstbiopsie und 51,9% bei einer Re-Biopsie. In 16,4% aller Patienten erbrachte die gezielte Biopsie einen Erkenntnisvorteil (höherer Gleason Score als in den systematischen Biopsieproben). Stratifiziert nach höchstem PIRADS Score in der Prostata stiegen die Tumorfindungsraten an von 30% bei PIRADS 3, über 49,2% bei PIRADS 4 bis zu 70,2% bei PIRADS 5. Auf der Ebene der Einzelstanzen detektierten wir in PIRADS 3-Läsionen ausschließlich Tumore mit Gleason Score 6 und 7a. Tumore mit Gleason score 7b wurden in gleicher Häufigkeit in PIRADS 4- und 5-Läsionen diagnostiziert, wohingegen 80% aller Gleason 8, 9 oder 10 Tumore in PIRADS 5-Läsionen diagnostiziert wurden. Basierend auf routinemäßig erhobenen klinischen Daten erstellten wir ein Modell zur Vorhersage der Tumorfindungswahrscheinlickeit. Dieses Modell hatte eine positive Vorhersagekraft von 64,4%. Durch Hinzunahme der Serum-basierten miRNAs konnten wir die positive Vorhersagekraft auf 73,2% steigern.

Schlussfolgerung: Obwohl die multiparametrische MRT-Bildgebung und klinische Daten bereits eine gute Vorhersage für die Anwesenheit eines Prostatakarzinoms erlauben, lässt sich die Vorhersagegenauigkeit durch Serum-basierte miRNAs noch weiter erhöhen.