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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Zufriedenstellende Kontinenz und Lebensqualität nach Salvage-Prostatektomie

Meeting Abstract

  • Isabel Heidegger - Universitätsklinik für Urologie Medizinische Universität Innsbruck
  • Axel Heidenreich - Klinik für Urologie, Uro - Onkologie, Roboter-assistierte und Spezielle Urologische Chirurgie Universitätsklinikum Köln
  • Markus Grabbert - Klinik für Urologie, Uro - Onkologie, Roboter-assistierte und Spezielle Urologische Chirurgie Universitätsklinikum Köln
  • Tobias Kohl - Klinik für Urologie, Uro - Onkologie, Roboter-assistierte und Spezielle Urologische Chirurgie Universitätsklinikum Köln
  • David Pfister - Klinik für Urologie, Uro - Onkologie, Roboter-assistierte und Spezielle Urologische Chirurgie Universitätsklinikum Köln

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay077

doi: 10.3205/18urobay077, urn:nbn:de:0183-18urobay0773

Published: May 17, 2018

© 2018 Heidegger et al.
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Text

Einleitung: Salvage Prostatektomie (SRP) stellt eine EAU-Leitlinien-basierte Behandlungsoption bei Patienten mit Rezidiv nach primärer Radiatio dar. Dennoch ist wenig über postoperative Nebenwirkungen wie Inkontinenzraten oder die Lebensqualität der Patienten (QoL) im Langzeit-Follow-up nach der Operation bekannt.

Patienten und Methoden: Wir untersuchten 75 Patienten, die zwischen 2001 und 2015 an den Universitätskliniken Aachen und Köln eine SRP erhielten. Patienten mit neoadjuvanter oder adjuvanter Hormontherapie wurden von der Studie ausgeschlossen. Die Lebensqualität wurde 1 Jahr nach der Operation unter Verwendung des EORTC QLQ-C30 Fragebogens (7 = maximale Punktzahl) bewertet, die Kontinenz wurde anhand des ICIQ-Scores ermittelt (1-5 mild, 6-10 mäßig, ≥11 schwer). Statistische Analysen wurden mit der IBM SPSS-Statistik Version 13.0 durchgeführt.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten lag zum Operationszeitpunkt bei 67 Jahren (54-79 Jahre). 10,7% der Patienten erhielten zuvor eine HDR-Brachytherapie, 39,3% eine LDR-Brachytherapie und 50% eine externe Strahlentherapie. Alle Patienten (100%) berichteten über Inkontinenz nach SRP, von denen jedoch 36,7% niedrige, 20% mittlere und 43,3% schwere Inkontinenzraten aufwiesen. Der mittlere Kontinenzwert betrug 9,25 (Range 0-18), was auf eine mäßige Kontinenz hindeutet. Interessanterweise berichteten 65,4% der Patienten bereits Anzeichen von Inkontinenz vor der SRP. Darüber hinaus analysierten wir die Lebensqualität der Patienten 1 Jahr nach SRP und fanden einen mittleren QoL-Score von 4,61 (Range 2 -7). Alter, PSA Wert, pathologisches Stadium oder Lymphknoten-Status (N) waren keine Prädiktoren für die postoperative Lebensqualität oder Kontinenz. Nur der Gleason-Score zeigte einen Trend (p = 0,06) hin zu einer Korrelation zwischen hohem Gleason-Score und der Entwicklung von Inkontinenz nach der Operation.

Zusammenfassung: Unsere Daten zeigen deutlich, dass Inkontinenz bei Patienten, die sich einer SRP unterziehen, häufig auftritt. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass eine hohe Anzahl von Patienten bereits vor der SRP Inkontinenz aufweisen. Daher postulieren wor, dass insbesondere Patienten mit präoperativer Inkontinenz ausgezeichnete Kandidaten für die SRP sind. Die Lebensqualität QoL nach SRP scheint zufriedenstellend zu sein.