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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Anti-Virulenz Therapie: Evaluation von Phytopharmaka zur antimikrobiellen Behandlung von Harnwegsinfektionen

Meeting Abstract

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  • Giuseppe Magistro - Medizinische Universität München
  • Christian Stief - Klinikum der Universität München LMU
  • Julian Marcon - Medizinische Universität München

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay062

doi: 10.3205/18urobay062, urn:nbn:de:0183-18urobay0628

Published: May 17, 2018

© 2018 Magistro et al.
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Einleitung: Der übermäßige und nicht-rationale Gebrauch von Antibiotika in den letzten Jahrzehnten hat erheblich zur Entstehung multi-resistenter Erreger beigetragen. Durch die zusätzliche stagnierende Entwicklung neuer Antibiotikasubstanzen droht uns eine Zukunft, in der mehr Menschen an bakteriellen Infektionen durch multiresistente Erreger sterben könnten als durch onkologische Erkrankungen. Um dieser bedrohlichen Entwicklung entgegen zu treten, bedarf es effektiver antimikrobieller Alternativen. Zielsetzung Hier berichten wir von der Entwicklung eines Erregeratlas, der das Ansprechen von Harnwegserregern auf antimikrobielle Verbindungen in Phytopharmaka untersucht und veranschaulicht

Methodik: Es wurden jeweils 10 Isolate aus 9 Spezies von pathogenen Harnwegserregern (insgesamt 90 klinische Isolate) in Virulenzassays auf den Einfluss von potentiell antimikrobiellen Substanzen aus Phytopharmaka untersucht. Es wurden Wachstum, Motilität und Adhäsionsverhalten analysiert. Der Einfluss von D-Mannose, Proanthocyanidin Typ A (Cranberry), Rosmarinextrakt und von Thiocyanaten wurde evaluiert.

Ergebnisse: Die Adhäsionsfähigkeit in E. coli, Klebsiella spp., und Serratia spp. wurde effektiv durch D-Mannose, Proanthocyanidin Typ A und Allylisothiocyanat beeinträchtigt. Die Motilität von E. coli, Klebsiella spp. und Proteus mirabilis wurden deutlich durch Thiocyanate beeinflusst. Das Wachstum von E.coli, Klebsiella spp., Proteus mirabilis, Pseudomonas aeroginosa und Citrobacter spp. wurde stark durch Rosmarinextrakt gehemmt.

Zusammenfassung: Der hier erstmalig vorgestellte Erregeratlas gibt einen wertvollen Überblich über antimikrobielle Alternativen und deren primäres Ziel-Erregerspektrum. Nicht jede Substanz ist in der Lage alle Harnwegserreger gleichermaßen zu adressieren. Die effektiven Optionen zur Behandlung und Prävention von Harnwegsinfektionen können hieraus abgeleitet werden, was zur Planung von klinischen Studien eine wertvolle Grundlage darstellt.