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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Veränderung des männlichen Körperbildes nach Vasektomie

Meeting Abstract

  • Karolina Lamacova - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Wien
  • Erik Huber - Urologenzentrum Wien
  • Dora Niedersüß-Beke - Abteilung für Urologie Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Wien

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay024

doi: 10.3205/18urobay024, urn:nbn:de:0183-18urobay0249

Published: May 17, 2018

© 2018 Lamacova et al.
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Einführung und

Ziele: Als effektivste langwirksame Form der männlichen Empfängnisverhütung ist die Vasektomie immer noch von diversen Mythen umgeben. Sogar in Industriestaaten glauben zahlreiche Männer, dass dadurch sexuelle Funktionsstörungen oder Gesundheitsprobleme verursacht werden, weshalb der Eingriff oftmals gemieden wird. Frühere Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf die sexuelle Gesundheit nach der Vasektomie und zeigten vor und nach der Operation meist stabile Ergebnisse und sogar eine Steigerung der sexuellen Zufriedenheit bei der Partnerin. In dieser monozentrischen Studie sollten die Veränderungen des Körperbildes vasektomierter Männer anhand des Dresdner Körperbildfragebogens (DKB-43) aufgezeigt werden.

Methoden: Im Jänner und Februar 2017 wurden Männer mit dem Wunsch, eine bilaterale no-scalpel-Vasektomie im Zentrum für Urologie und Andrologie durchführen zu lassen, eingeladen, an vorliegender Studie teilzunehmen. Bei 39 Männern im Alter zwischen 29 und 55 Jahren konnten prä- und postoperativ, mindestens vier Monate nach der Vasektomie, die Komponenten der Körperbildwahrnehmung (Vitalität, Selbstakzeptanz, sexuelle Erfüllung, Selbsterhöhung, Körperkontakt und Bedrängte Sexualität) erhoben werden. Zur Prüfung der postoperativen Veränderungen wurden gepaarte t-Tests mit gerichteter Alternativhypothese herangezogen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Komponente der Selbsterhöhung nach Vasektomie (p 0.033, Cohen‘s d 0.30). Obwohl eine Tendenz zur Zunahme der Komponente der Bedrängten Sexualität beobachtet werden konnte, wiesen die anderen Komponenten keine signifikanten Änderungen in positive oder negative Richtung auf.

Schlussfolgerungen: Der Anstieg in der Komponente Selbsterhöhung deutet darauf hin, dass Männer sich der Bedeutung ihres Körpers mehr bewusst sind und sich nach einer Vasektomie attraktiver fühlen. Die Tendenz zu höherer Bedrängter Sexualität mag auf ein vermehrtes sexuelles Verlangen der Partnerin zurückzuführen sein, welches in einer früheren Studie gezeigt werden konnte. Die vorliegende Studie kann dazu beitragen, die positiven Effekte der Vasektomie für Männer zu fördern, die aufgrund der negativen Erwartungen der Vasektomie abgeneigt sein könnten.