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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Fokusgröße bei SWL, macht es einen Unterschied?

Meeting Abstract

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  • Julian Veser - Medizinische Universität Wien
  • Christian Seitz - Medizinische Universität Wien
  • Mehmet Özsoy - Medizinische Universität Wien

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay013

doi: 10.3205/18urobay013, urn:nbn:de:0183-18urobay0135

Published: May 17, 2018

© 2018 Veser et al.
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Fragestellung: Gemeinsam mit Einführung der piezoelektrischen Stoßwellengeneratoren konnte mit dem Wolf Piezolith 3000 erstmals zwischen drei Fokusgrößen gewählt werden: klein (2,1 mm), mittel (3,7 mm) und groß (8,1 mm). Eine wissenschaftliche Analyse des Einflusses der einzelnen Fokusgrößen auf den Erfolg und die Nebenwirkungen der SWL ist bislang ausstehend. Daher führen wir eine prospektive, randomisierte Studie durch, welche den Effekt der verschiedenen Fokusse auf die Effizienz und den Schmerzlevel in SWL-Therapie bei Nieren- und Harnleitersteinen analysiert.

Methodik: In dieser randomisierten, prospektiven doppel-blind Studie wurden Patienten eingeschleust welche sich einer SWL-Therapie bei Nierensteinen zwischen 5-15mm, oder Uretersteinen ≤10mm Durchmesser ohne vorangegangene Therapie des Steines unterziehen. Eine standardisierte SWL-Therapie mit entweder Fokus 1 (klein) oder Fokus 3 (groß) wurde durchgeführt und dabei die Schmerzempfindung mittels visueller Analogskala (VAS) ermittelt. Der Therapieerfolg wurde am Tag 1 (bei Uretersteinen) bzw. am Tag 14 (bei Nierensteinen) mittels Ultraschall und/oder Abdomenröntgen reevaluiert. Bei Restfragmenten (> 4mm bei Nierensteinen) wurde direkt eine Re-SWL durchgeführt. Nach insg. 4 Wochen wurde die Steinfreiheitsrate (SFR) mittels CT-Scan überprüft. Die geplante Studienpopulation von 150 Patienten, laut Power-Analyse mit einem Signifikanzlevel von 0,05 wird voraussichtlich im Herbst 2018 erreicht.

Ergebnis: Insgesamt wurden bislang 54 Patienten inkludiert, darunter 28 mit Fokus 1 (klein) und 26 mit Fokus 3 (groß). Es wurde eine Steinfreiheitsrate von 75 % in der kleinen Fokusgruppe vs. 77% mit einem großen Fokus erreicht. Mit Fokus 1 wurde in 43% der Fälle bereits nach der ersten SWL eine Steinfreiheit erreicht, mit Fokus 3 war das in 38% der Fall. Bei insg. 44 von 98 Fällen wurde eine zusätzliche Schmerzmedikation benötigt (bei Bedarf oder VAS ≥ 8), mit Fokus 1 waren das 49% der Patienten, mit Fokus 3 waren es 41%.

Schlussfolgerung: Anhand dieser vorläufigen Daten zeigt sich kein Unterschied in der SFR zwischen den beiden Fokus-Größen. Es wurden mit Fokus 1 weniger SWL-Sitzungen benötigt, wobei bislang keine Signifikanz erreicht werden konnte. Die Rate an gesteigertem Schmerzempfinden zeigte sich jedoch bei der Gruppe mit kleinerem Fokus ebenfalls erhöht, was mit einem gesteigerten Bedarf an zusätzlicher Schmerzmedikation assoziiert war. Endgültige Resultate folgen nach Einschluss der geplanten Studienpopulation.