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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Harnableitung nach Harnröhrenplastik mit Gewebeersatz: suprapubisch und/oder transurethral?

Meeting Abstract

  • A. Pandey - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • M. Borisenkov - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • A.-M. Barta-Kelemen - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • J. Beier - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • H. Keller - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV103

doi: 10.3205/16urobay103, urn:nbn:de:0183-16urobay1039

Published: April 20, 2016

© 2016 Pandey et al.
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Text

Einleitung: Die Urethraplastik mit Mundschleimhaut (BMG) ist Goldstandard für die Behandlung von Rezidivharnröhrenstrikturen. Die Datenlage zur Art der postoperativen Harnableitung und Transplantateinheilungsstörung ist schlecht. In unserer prospektiv kontrollierten Studie vergleichen wir Patienten mit ausschließlich transurethraler (21 Tage) gegenüber Patienten mit sowohl transurethraler (7 Tage) als auch suprapubischer (21 Tage) Harnableitung bezüglich der Transplantateinheilungsstörung und Frührezidivrate.

Material und Methoden: Zwischen 08/1994 - 06/2015 wurde bei insgesamt 1003 Pat. eine Rezidivurethrastriktur mit BMG rekonstruiert. Zwischen 03/2014 und 06/2015 erfolgte bei Pat. mit bulbärer bzw. penobulbärer Harnröhrenstriktur bis 15 cm (Gruppe 1, n=103) ausschließlich eine transurethrale Harnableitung mit 18 Ch. Silikonkatheter bis zur Diagnostik mittels MCU am 21. postop. Tag.

In der Gruppe 2 wurden 100 konsekutiv operierte Pat. mit transurethaler (für 7 Tage) und suprapubischer Harnableitung (21 Tage) prospektiv erfasst. Die Diagnsotik erfolgte am 21. post. Tag.

Bei Einheilungsstörung erfolgte eine erneute Harnableitung mit Dauerkatheter (Gruppe 1) respektive Cystofix (Gruppe 2) für im Median 21 Tage in Gr. 1 und 18 Tage in Gr.2.

Gruppe 1: Mediane Strikturlänge 5 cm (2-15cm), Med. Alter 55 J.(16-85 J), Anzahl der Voroperationen Med. 4 (0-18).

Gruppe 2: Med. Strikturlänge 6 cm (2,5-15cm), Med. Alter 55 J.(15-85 J), Anzahl der Voroperationen Med. 4 (0-25).

Die statistische Auswertung erfolgte durch -Test.

Ergebnisse: Bezüglich der Strikturlänge, Alter und Anzahl der Voroperationen gab es keinen signifikanten Unterschied.

Eine Einheilungsstörung trat bei 10,6% (11/103) Pat. in Gr.1 respektive 20% (20/100) in Gr. 2 auf (p=0,005).

Im ersten Jahr postoperativ traten in Gruppe 1: 4 (4,1%) und in Gruppe 2: 3 (3%) Rezidive auf.

Schlussfolgerung: Unsere prospektiv kontrolliert erhobenen Daten zeigen erstmals einen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Arten der Harnableitung. Die Frührezidivrate der beiden Gruppen ist vergleichbar, allerdings müssen hier die Langzeitdaten abgewartet werden.