gms | German Medical Science

42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Urogynäkologische Aus- und Weiterbildungssituation in urologischen und gynäkologischen Fachabteilungen

Meeting Abstract

  • J. Kranz - St.-Antonius Hospital, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Eschweiler, Germany
  • R. Tahbaz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Urologie, Hamburg, Germany
  • N. Huppertz - Universitätsklinikum Bonn, Klinische und Experimentelle Forschung/Neurourologie, Bonn, Germany
  • C. Zerrenner - Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Wilhelmshaven, Germany
  • D. Barski - Lukaskrankenhaus Neuss, Urologische Klinik, Neuss, Germany
  • O. Krivovs - Diakonissenkrankenhaus, Urologische Klinik, Mannheim, Germany
  • A. Pelzer - Klinikum Ingolstadt, Urologische Klinik, Ingolstadt, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV85

doi: 10.3205/16urobay085, urn:nbn:de:0183-16urobay0856

Published: April 20, 2016

© 2016 Kranz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Durch die steigende Alterserwartung und damit verbundene demographische Bevölkerungsentwicklung sowie der fortschreitenden Enttabuisierung der Inkontinenzproblematik werden Urologen wie auch Gynäkologen zunehmend mit urogynäkologischen Fragestellungen konfrontiert; auch aus gesundheitsökonomischer Sicht ist eine suffiziente Behandlung harninkontinenter Patienten erstrebenswert. Bislang stellt die Urogynäkologie jedoch keine standardisierte Behandlungssäule in beiden Fachdisziplinen dar; daher ist der Ausbildungsstatus in der deutschen Urogynäkologie sehr heterogen. Zurzeit liegen keine statistisch aussagekräftigen Daten zur urogynäkologischen Aus- und Weiterbildungssituation in urologischen und gynäkologischen Kliniken vor, auch ist diese kein Gegenstand der aktuellen Weiterbildungsordnung.

Methodik: Urologische sowie gynäkologische Weiterbildungsassistenten werden zum urogynäkologischen Aus- und Weiterbildungsstand in ihrer Klinik mithilfe eines 38 Fragen umfassenden Fragebogens befragt. Die Befragten sind allesamt Mitglieder der German Society of Residents in Urology (GeSRU) oder des Jungen Forums der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., weswegen mit einer hohen Rücklaufquote und einem statistisch signifikantem Resultat gerechnet werden kann. Der Fragebogen ist als Online-Umfrage konzipiert und in 3 übergeordnete Themenbereiche unterteilt: allgemeine Angaben zur urogynäkologischen Aus- und Weiterbildungssituation, diagnostische sowie therapeutische Fragestellungen.

Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung haben sich 333 urologische sowie 133 gynäkologische Weiterbildungsassistenten an der Umfrage beteiligt (Umfrage noch nicht abgeschlossen, um Teilnehmerzahl zu steigern). Diagnostische und therapeutische Optionen unterscheiden sich maßgeblich zwischen den Fachdisziplinen, jedoch eint beide der Wunsch nach einer standardisierten Aus- und Weiterbildung, welche bei nur rund 30% der Teilnehmer vorliegt.

Schlussfolgerung: Um zukünftig eine gut strukturierte und standardisierte urogynäkologische Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, ist es zwingend notwendig, die Expertise verschiedener Fachabteilungen durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu bündeln und die fachübergreifende Weiterentwicklung zu fördern. Ein breit angelegtes, gut konzipiertes Fortbildungsnetz sollte etabliert und konsequent genutzt werden.