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Mini-perkutane Nephrolitholapaxie bei 440 Patienten – Ergebnisse und Komplikationsmanagement
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Published: | April 20, 2016 |
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Einleitung: Die aktuelle Harnsteintherapie wird zunehmend von den endoskopischen Techniken dominiert. In unserer Klinik werden die semirigide und flexible Ureterorenoskopie, sowie die perkutanen Verfahren eingesetzt.
Wir berichten über unsere Ergebnisse mit der Mini-perkutanen Nephrolitholapaxie.
Material und Methode: Wir verwenden in unserer Klinik das Mini-Perkutane Nephroskop der Firma Karl Storz in den Größen S, M, und L; die Lithotripsie der Steine erfolgt mit einem Holmiumlaser. Ein Ballon-Ureterkatheter-retrograd angelegt- verschließt den Ureterabgang. Die endoskopische Operation findet in Bauchlage statt. Die Punktion des Nierenhohlsystems wird sonografisch und radiologisch gesteuert durchgeführt. Die Nephrostomie wird postoperativ mit einem 12 Charr. Nephrostomieballonkatheter versorgt.
Ergebnisse: Von Juli 2010 bis Dezember 2015 werden 440 Patienten behandelt. Die Steingröße reicht von 0,5 cm bis zu einem Ausgussstein; die mittlere Steingröße ist 3,1 cm. Bei 27 Patienten wird über mehrere Nephrostomiekanäle operiert. Die durchschnittliche OP-Zeit ist 62 min.
Bei 25 Patienten ist eine „second look“ Endoskopie erforderlich.
Es wird eine Steinfreiheitsrate von insgesamt 94,2% erreicht.
Bei 3 Patienten mit einer transfusionspflichtigen Blutung ist eine interventionelle selektive radiologische Embolisation erforderlich.
Schlussfolgerung: Die Mini-PNL ist ein sicheres und effektives Verfahren für die Therapie von Nierensteinen. Dreh- und Angelpunkt ist die regelrechte Lage des Nephrostomiekanales; das Niederdrucksystem und der Bernoulli-Effekt haben die konventionelle PCNL ersetzt; die Komplikationsrate ist bei entsprechender Erfahrung niedrig; die dünn lumigen Schäfte von Mini-PNL S sind eine sinnvolle Alternative für die flexible Ureterorenoskopie.