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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Derzeitige „Vorlieben“ bei der Harnsteinbehandlung in verschiedenen europäischen Gesundheitssystemen

Meeting Abstract

  • L. Durner - Harnsteinzentrum München, Planegg, Germany
  • M. El Howairis - Mediclinic City Hospital, Dubai, United Arab Emirates
  • N. Buchholz - Department of Urology, Mediclinic City Hospital, Dubai, United Arab Emirates
  • R. Oberneder - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Germany
  • M. Kriegmair - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV62

doi: 10.3205/16urobay062, urn:nbn:de:0183-16urobay0628

Published: April 20, 2016

© 2016 Durner et al.
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Fragestellung: Trotz der bereits verfügbaren evidenzbasierten Leitlinien in der Behandlung von Urolithiasis unterscheiden sich die tatsächlich durchgeführten Therapien von Land zu Land, teilweise sogar innerhalb eines Gesundheitssystems. Die Wahl der Behandlung hängt nicht nur von der Evidenz ab, sondern auch von nicht medizinischen Entscheidungsfaktoren ab wie Infrastruktur, Expertise des Behandlers, Patientenwunsch, Industrie-Interesse sowie der Vergütungssituation. Viele dieser Faktoren sind unabhängig voneinander und in den Unterschieden der Gesundheitssysteme begründet.

Methodik: Um einen Überblick über Trends und Behandlungspraxis der Steintherapie in Europa zu erhalten wurde eine Gruppe von international anerkannten Experten gebeten einen standardisierten Fragebogen zu beantworten. Dieser bezog sich auf die Steintherapie, das nationale Gesundheitswesen und die Konformität mit den Leitlinien.

Ergebnisse: Das Ergebnis zeigt ein unterschiedliches Bild in den einzelnen Ländern. Generell zeichnet sich ein Trend weg von der Lithotripsie hin zur Ureterorenoskopie ab. Die Therapie der Wahl ist jedoch stark abhängig von der Verfügbarkeit der benötigten Infrastruktur. Darüber hinaus werden auch Entscheidungen, abhängig vom nationalen Vergütungssystem gefällt. Besonders auffällig ist, dass die Harnsteinmetaphylaxe zwar gefordert, jedoch kaum durchgeführt wird.

Schlussfolgerungen: Diese Erhebung präsentiert einen interessanten Einblick in die Praxis der Urolithiasisbehandlung. Expertise und die Verfügbarkeit von Therapiemethoden scheint der wesentliche Punkt für die Therapieentscheidung zu sein. Harnsteinmetaphylaxe wird kaum durchgeführt.