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Kenntnisstand von Prostatakarzinom (PCA)-Patienten hinsichtlich des Zusammenhangs ihrer Tumorprognose mit dem Zigarettenrauchen – Ergebnisse einer bizentrischen Fragebogenstudie (KRAUT-Studie; Knowledge of patients about the Risk Associated with smoking in Urological Tumors)
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Published: | April 20, 2016 |
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Fragestellung: Gemäß einer rezenten Metaanalyse weisen PCA-Patienten in unterschiedlichen Tumorstadien und unter verschiedenen Therapien eine 24% höhere PCA-spezifische Mortalität auf, wenn sie Zigarettenraucher sind. Der prognostische Einfluss des Rauchens scheint dosisabhängig zu sein. Es ist aktuell weitestgehend unklar, inwiefern diese Kenntnis den Patienten erreicht und in welcher Qualität ärztliche Aufklärungsgespräche erfolgen.
Methodik: Es wurden drei Hypothesen formuliert: (1) der Kenntnisstand der PCA-Patienten über den Zusammenhang zwischen Tumorprognose und Zigarettenkonsum ist gering; (2) es erfolgt nur selten eine klare ärztliche Empfehlung zur Beendigung des Rauchens; (3) es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Zigarettenkonsums und dem Tumorstadium. Ein Fragebogen mit 23 Items wurde entwickelt und vor Studienstart an 25 uro-onkologischen Patienten validiert. Zwischen Januar und Dezember 2014 wurden anschließend an zwei Kliniken 124 PCA-Patienten in die Fragebogenstudie eingeschlossen.
Ergebnis: 43% (n=54); 39% (n=48) bzw. 18% (n=22) der Patienten waren Nichtraucher, Ex-Raucher bzw. aktive Raucher. Aktive und ehemalige Raucher unterschieden sich nur insignifikant in der Zahl der Packyears (24.8 vs. 23.7 Jahre; p=0.995). 56% der Patienten hielten es für möglich, dass Zigarettenkonsum die PCA-spezifische Prognose beeinflusst. Da dies aber signifikant jene Patienten waren, die im Rauchen fälschlicherweise eine Ursache des PCA vermuteten (p< 0.001), basieren die Patientenkenntnisse über die Prognose mutmaßlich nicht auf suffizientem Wissenserwerb. 2/22 der aktiven Raucher (9.1%); 5/48 der Ex-Raucher (10.4%) und 2/54 der Nichtraucher (3.7%) hatten ein Aufklärungsgespräch mit einem Urologen über den Zusammenhang zwischen Zigarettenkonsum und PCA-Prognose erhalten (weitere 9.1%; 4.2% bzw. 3.7% bekamen diese Information ausschließlich durch fachfremde ärztliche Kollegen). Lediglich einem aktiven Raucher (4,5%) wurde von hausärztlicher Seite Hilfe zur Beendigung des Rauchens angeboten (durch Urologen erfolgte kein Angebot). Es bestand keine Assoziation zwischen der Raucheranamnese bzw. den Packyears und dem Tumorstadium des PCA.
Schlussfolgerung: Die ärztliche Aufklärung über den Zusammenhang des Rauchens mit der PCA-spezifischen Prognose erfolgt derzeit unzureichend. Urologen sollten die den neuen Erkenntnissen folgende Patientenberatung forcieren und damit ihren Stellenwert als primärer Partner im PCA-Therapiemanagement festigen.