gms | German Medical Science

42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Prostata-Fusionsbiopsie an einem Zuweiserzentrum

Meeting Abstract

  • L. Durner - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Germany
  • R. Lang - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Germany
  • B. Mohandessi - Urologische Praxis Solln, München, Germany
  • R. Oberneder - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Germany
  • M. Kriegmair - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV37

doi: 10.3205/16urobay037, urn:nbn:de:0183-16urobay0373

Published: April 20, 2016

© 2016 Durner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Ist die Fusionsbiopsie in unserem Zentrum eine sichere und effektive Methode ein Prostatakarzinom (PCa) nachzuweisen?

Methodik: Zwischen Juni 2015 und Dezember 2016 wurden 27 Patienten mit dem Verdacht auf PCa und positivem MRT-Befund (verschiedene Radiologen) in unserem Zentrum einer gezielten, perinealen TRUS-MRT-Fusionbiopsie (Echtzeit-Überlagerung von MRT- und TRUS-Bild) gestanzt.

Der PSA-Mittelwert betrug 11,7 ng/ml (1,6-36 ng/ml), das mittlere Drüsenvolumen war 58 ccm (17-180 ccm). 18 Patienten unterzogen sich dabei der Erstbiopsie; 5 Patienten hatten eine vorangegangene negative Prostatastanzbiopsie und 4 Patienten hatten 2 oder mehr vorangegangene negative Stanzbiopsien.

Von den 27 Patienten mit auffälligen Arealen im MRT waren 3 als PIRADS 3; 20 als PIRADS 4 und 4 als PIRADS 5 eingestuft. 22 Läsionen waren ≤15mm; 5 waren >15mm.

Ergebnisse: Bei 23/27 Patienten wurde ein PCa in den im MRT als auffällig klassifizierten Arealen detektiert. Bei 19/27 Patienten wurde in der anschliessenden systematischen perinealen Biopsie (sBx) ein Prostatakarziom entdeckt. Ein low grade Tumor mit GS 6 wurde bei einem Patienten (Erstbiospie) in der Fusionsbiopsie nicht nachgewiesen.

In der Gruppe der Patienten, die zur Rebiopsie vorstellig waren ist bei 8/9 Patienten in der Fusions-Biopsie ein positiver Befund detektiert worden. Bei der sBx war dies in 7/9 Patienten der Fall. In der Fusionsrebiopsie war die Tumorlokalisation in 3/8 Fällen anterior und in 5/8 posterior.

Die Verteilung des Gleasonscores (GS) war 4x GS6; 7x GS 7a, 1xGS 7b; 4x GS 8 und 7x GS 9 für alle Fusionsbx. und 1x GS 6; 3x GS 7a, 1x GS 8 sowie 3x GS 9 in der Rebiopsie-Gruppe.

Der GS des Fusionsareals war im Vergleich zur systematischen Biopsie:

gleich in 8/23, > in 10/23, < 2/23 (GS7a vs. 7b und GS7a vs. 8). In 3 Fällen war in der Fusionsbiopsie der alleinige Karzinomnachweis.

Bei allen Patienten bei denen in der sBx ein höheres Grading nachgewiesen wurde, ist dies immer in einem an das Fusionsareal angrenzende Segment entnommen worden.

Schlussfolgerung: Die Fusionsbiopsie ist eine sichere und erfolgreiche Methode ein PCa zu diagnostizieren. Die alleinige Fusionsbiopsie hat in unserem Kollektiv alle signifikanten Tumore zuverlässig nachgewiesen. Die Nachweisraten in der Fusionsbiopsie waren sowohl bezüglich einer Erstbiopsiesituation, wie auch in der Rebiopsie höher als in der sBx. Die perineale sBx scheint in der Detektion eines PCa gegenüber der transrektalen Methode überlegen zu sein.