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Differenzialdiagnosen der paraurethralen Raumforderungen der Frau
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Published: | June 11, 2025 |
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Einleitung: Die paraurethralen Raumforderungen der Frau sind eher seltene Entitäten und stellen aufgrund dessen eine diagnostische Herausforderung dar. Oftmals sind diese symptomarm oder lösen nur unspezifische Symptome, wie Miktionsbeschwerden oder Dyspareunie aus, weshalb es zu einer verspäteten oder inkorrekten Diagnosestellung kommen kann. Insbesondere bei jungen Frauen muss an ein breites Spektrum an Differenzialdiagnosen, wie zum Beispiel Zysten, gutartige Tumore aber auch Malignome, gedacht werden. Daher ist eine präzise Diagnostik essenziell, um den Patientinnen eine bessere Behandlung gewährleisten zu können.
Methode: Wir präsentieren den Fall einer 28-jährigen Patientin, die initial durch ihren niedergelassenen Gynäkologen gesehen und schliesslich in unsere Klinik für Urologie bei Verdacht auf eine paraurethrale Raumforderung überwiesen wurde. Die Patientin berichtete von Pollakisurie und zunehmenden Beschwerden beim Stehen und Sitzen, sowie einem palpablen und druckschmerzhaften Tumor an der anterioren Vaginalwand. Im transvaginalen Ultraschall zeigte sich eine paraurethrale, 38x40 mm messende Raumforderung. Für die weitere Bildgebung wurde ein MRT des Beckens angefertig. Der Verdacht einer a.e. abgekapselten Raumforderung ohne Verbindung zur Harnblase oder der Harnröhre bestätigte sich.
Es erfolgte die Exzision des Tumors im Sinne einer vorderen Kolpotomie.
Ergebnisse: Intraoperativ wurde ein weicher, in sich zerfallender Tumor gänzlich entfernt. Der Schnellschnitt zeigte saubere Resektionsränder, die genaue Dignität konnte in diesem Moment noch nicht festgelegt werden.
Der endgültige histopathologische Befund ergab die Diagnose eines Leiomyoms, eine seltene aber erfreulicherweise benigne Raumforderung. Der postoperative Verlauf der Patientin war komplikationslos.
Schlussfolgerung: Das Bewusstsein für paraurethrale Raumforderungen ist essentiell für das Stellen der korrekten Diagnose und Therapie. Dabei ist bei großen oder suspekten Befunden die komplette Exzision und die vollständige histologische Aufarbeitung die Therapiemethode der Wahl.