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Strukturierte validierte Feedback Tools in der operativen Ausbildung: Ergebnisse des Endo-Workshops der German Society of Residents in Urology 2024
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Published: | June 11, 2025 |
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Einleitung: Simulationstrainings steigern manuelle und kognitive Fähigkeiten von Ärzt:innen in Weiterbildung (ÄiW). Zur Evaluation von manuellen Fähigkeiten können strukturierte und validierte Feedback Tools angewandt werden. Mit der vorliegenden prospektiven Arbeit wurden zwei Feedbacktools, die Global Rating Scale (GRS) sowie der Global Assessment of Urological Endoscopic Skills (GAUES) im Rahmen des Endo-Workshops der German Society of Residents in Urology e. V. (GeSRU) evaluiert und verglichen.
Methode: Der GeSRU Endo-Workshop 2024 umfasste ein zweitägiges Simulationstraining zur Ureterorenoskopie (URS) und zur transurethralen Resektion der Blase (TURB) sowie der Prostata (TURP). Mittels Online-Fragebogen erfolgte eine Basisbefragung vor dem Workshop sowie eine Evaluation nach dem Workshop. Zudem beinhaltete der Workshop ein operatives Assessment sowie anschließend ein strukturiertes Feedback mithilfe von GRS und GAUES. Nach Abschluss des Workshops wurden die mittels GRS und GAUES erhobenen Punktzahlen korreliert (Spearman Korrelation).
Ergebnisse: Von insgesamt 15 Teilnehmenden des GeSRU Endo-Workshop 2024 waren 8 (53%) weiblich und 9 (60%) im 1.–2. Weiterbildungsjahr. Im klinischen Alltag Feedback zu erhalten, ist von allen Teilnehmenden (100%) erwünscht. Feedback zu erhalten, gaben jedoch nur 11 (73%) Teilnehmende an. Hiervon berichteten 10 (91%), dass Feedback lediglich mündlich und unstrukturiert erfolgte. Im Workshop-Assessment erreichten die Teilnehmenden für die URS, die TURB bzw. die TURP im Durschnitt 26, 28 bzw. 25 von maximal 35 Punkten der GRS und 32, 37 bzw. 33 von maximal 58 Punkten des GAUES. Dabei korrelierten die mittels GRS und GAUES erhobenen Punktzahlen positiv miteinander (URS: rho=0.85, TURB: rho=0.5, TURP: rho=0.54). Nach dem Workshop (n=14) schätzten 13 (93%) Teilnehmende, strukturiertes Feedback anhand von GRS und GAUES als hilfreich ein. GAUES erachteten 12 (86%) Teilnehmende als konkret und detailliert genug, während 11 (79%) Teilnehmende dies für den GRS angaben. Eine Implementierung sowohl von GRS als auch GAUES in den klinischen Alltag wurde mehrheitlich für sinnvoll (GRS 86%, GAUES 79%) erachtet.
Schlussfolgerung: Strukturiertes Feedback wird von ÄiW gewünscht und als hilfreich erachtet. Im klinischen Alltag findet es allerdings unregelmäßig, mündlich und ohne Zuhilfenahme von objektivierbaren Tools statt. GRS und GAUES stellen validierte Tools zum strukturierten Feedback in der operativen Ausbildung dar.