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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Postoperatives Management von Wundheilungsstörung mit Nierenbeckenparavasation nach Nierentumorexzision mit Vermeidung einer Nephrektomie

Meeting Abstract

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  • Mohannad Elmahi - Lahn-Dill-Kliniken

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV9.8

doi: 10.3205/25swdgu77, urn:nbn:de:0183-25swdgu776

Published: June 11, 2025

© 2025 Elmahi.
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Einleitung: Bei Nierenteilresektion liegt das Risiko eines postoperativen Urinoms bei 4%. In den meisten Fällen verschließen sich die Urinfisteln durch eine adäquate Nierenlogendrainage und Einlage eines Ureterkatheters ohne weitere Maßnahmen.

Selten ist jedoch das Management solcher Komplikationen v.A. bei Wundheilungsstörungen bei multimorbiden Patienten erschwert und kann infolgedessen bis hin zur Nephrektomie führen.

Methodik: Retrospective Case Study

Ergebnisse: Bei unserem 84-jährigen Patienten wurde eine Nierenteilresektion rechts bei einer CT-morphologisch malignomsuspekten Raumforderung von ca. 4 x 4 cm mit Kontakt zum Nierenbecken durchgeführt. Histologisch zeigte sich ein klarzelliges Nierenzellkarzinom pT1b G2 L0 V0 Pn0 R0.

Postoperativ präsentierte sich CT-morphologisch ein gekapseltes Urinom lateral und inferior der rechten Niere von 6 x 3 x 6 cm. Es erfolgte die Einlage einer Harnleiterschiene sowie eines SPK zur Niederdruckableitung. Bei Auftreten einer Wundheilungsstörung (bekannte DM Typ 2) sowie Persistenz des Verhaltes mit Sekretion über die Wunde wurde ein Revisionseingriff mit Abszessausräumung, Spülung und Einlage von 2 Robinsondraingen durchgeführt.

Die CT Verlaufskontrolle zeigte eine vollständige Regredienz des Verhaltes, die urographische Phase jedoch eine persistierende Paravasation.

Als Therapieoptionen konnten wir zwischen einer Nephrektomie sowie einer endoskopischer Deffektverschluss wählen. Wir führten eine flexible Ureterorenoskopie mit Identifikation des Defektes im Bereich der unteren Kelchgruppe durch. Es erfolgte die Applikation einer Histoacryl-Injection mit der Zielsetzung der medikamentösen Okklusion des Defektes. Nach erneuter Kontrastierung des NBKS zeigte sich eine Regredienz der Paravasation.

Die Harnleiterschiene konnte acht Wochen später nach unauffälliger retrograder Ureteropyelographie entfernt werden.

Schlussfolgerung: Bei persistierenden Defekten des Hohlsystems unter maximaler Harnableitung nach Nierenteilresektion stellt der gezielte ureterorenoskopische Verschluss des Defektes mittels Histo-Akryl eine Alternative zur Nephrektomie dar.