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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Entwicklung der roboter-assistierten Nierenbeckenplastik am Zentrum Münster

Meeting Abstract

  • Maurice Glaub - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • J. Gröticke - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • B. Brücher - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • F. Queißert - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • K. Seitzer - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • A. Schrader - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • M. Janssen - UKM Klinik für Urologie und Kinderurologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV9.6

doi: 10.3205/25swdgu75, urn:nbn:de:0183-25swdgu751

Published: June 11, 2025

© 2025 Glaub et al.
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Text

Einleitung: Betrachtung der Entwicklung der peri- postoperativen Ergebnisse nach Einführung der roboter-assistierten Nierenbeckenplastiken am Zentrum Münster.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung von peri- und postoperativen Patientendaten von Erwachsenen mit funktionell relevanten Nierenbeckenabgangsstenosen (Alter >17 Jahre). Erhebung und strukturierte Auswertung von demographischen, operationsbezogenen und postoperativen Parametern und Vergleich zu Daten aus der Literatur.

Zur Betrachtung der Entwicklung wurden die ersten 10 Fälle mit den letzten 10 Fällen verglichen. Die Literaturrecherche erfolgte via PubMed.gov unter Verwendung der Suchbegriffe „robot assisted pyeloplasty“. Eingeschlossen wurden Studien von den Jahrgängen 2020–2024 mit einer Fallzahl von >100. Die Daten wurden mit Hilfe von Excel und SPSS (Version 29.0.2.0) erhoben, verarbeitet und statistisch ausgewertet, (Mann-Whitney-U-Test, p signifikant wenn <0,05) zunächst erfolgt eine deskriptive statistische Auswertung.

Ergebnisse: Angegeben werden Mittelwerte und Standardabweichungen. Es konnten für den betrachteten Zeitraum (2016–2025) 102 Patienten (53/49 weiblich/männlich) mit einem mittleren Alter zum Zeitpunkt der OP von 44,9 ± 18,05 Jahren und einem mittleren BMI von 25,32 ± 5,85 kg/m2 eingeschlossen werden, Zur Nachbeobachtung lagen Daten von 84 Patienten vor. Die OP-Zeit belief sich im Mittel auf 124,9 ± 30,95 min. Die Entwicklung der Operationszeit ergab 146,70 ± 23,84 min, vs. 102,8 ± 41,68 min (p=0,023) (Fälle 1–10 vs. Fälle 92–102). Die Erfolgsrate (30 Tage Follow-Up) lag bei 96,4%. Drei Fälle wurden als Misserfolg gewertet. Die mittlere Krankenhausverweildauer (LOS) lag bei 6,4 ± 3,71 Tagen. Auch diese entwickelte sich von inital 8,2 ± 6,05 Tage zu 4,6 ± 1,51 Tage. In insgesamt 21 Fällen (20,59%) wurden Komplikationen innerhalb der ersten 30 Tage festgestellt. Trotz fehlender Signifikanz waren Frauen (n=13) tendenziell häufiger von postoperativen Komplikationen betroffen als Männer (n=8). Bei 13 der 21 aufgetretenen Komplikationen wurden die Komplikation als geringgradig gewertet (CD II; wie HWI mit anschließender antibiotischer Therapie). In 8 Fällen traten signifikantere Komplikationen auf (CD >II; wie DJ-Stent-Dislokation, Peritonitis, u.a.). Der Literaturvergleich zeigte, dass die Operationszeit in unserem Zentrum durchschnittlich kürzer ist (124,9 min vs. 167,7 min). Der LOS ist im Vergleich zu den herangezogenen Publikationen deutlich länger ist (2 vs. 6,4 Tage). In Bezug auf die postoperativer Komplikationsraten (20,5% vs. 19,1%) und primärer Erfolgsrate (96,4% vs. 93,5%) konnten vergleichbare Ergebnisse erzielt werden. (Literatur beim Autor)

Schlussfolgerung: Die Einführung der roboter-assistierten Nierenbeckenplastik ist nach Auswertung der Literaturdaten auf vergleichbarem Leistungsniveau gelungen. Die relativ hohe Rate an peri./postoperativen Harnwegsinfektionen und die postoperative Verweildauer sind Gegenstand weiterer Untersuchungen.