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Langfristige intravesikale Oxybutynin-Behandlung bei neurogener Blase in Kindern zeigt gute urodynamische und renale Ergebnisse
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Published: | June 11, 2025 |
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Einleitung: Die intravesikale Verabreichung von Oxybutynin in der Behandlung der neurogenen Blasenerkrankung bei Kindern mit angeborenen spinalen Anomalien zeigt vielversprechende Ergebnisse. Dies ist vor allem für diejenigen, die die orale Verabreichung von Oxybutynin aufgrund systemischen Nebenwirkungen nicht vertragen von Bedeutung. Allerdings ist wenig über die langfristigen urodynamischen und renalen Outcome der intravesikale Oxybutynin-Behandlung bekannt. Ziel dieser Studie ist die langfristigen urodynamischen und renalen Ergebnisse der intravesikalen Oxybutynin-Behandlung bei Kindern mit neurogener Blase aufgrund angeborerer spinaler Anomalien zu bewerten in einer single-center retrospektiven Kohortenstudie.
Methode: 122 Kinder, die vor dem 18. Lebensjahr mit der intravesikalen Oxybutynin-Behandlung begonnen hatten, wurden inkludiert. Die retrospektive Analyse konzentrierte sich auf ihre Urodynamik, die Röntgenzystographie, die DMSA-Szintigraphie, die GFR-Einschätzung mittels 51Cr-EDTA und die Notwendigkeit einer augmentativen Zystoplastik. Urodynamische Parameter während der Nachuntersuchung unter intravesikaler Oxybutynin-Therapie wurden mit den Ausgangswerten vor Beginn der Behandlung verglichen, entweder ohne jegliche anticholinerge Medikation oder unter oraler Oxybutynin-Einnahme.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Behandlungsdauer mit intravesikalem Oxybutynin betrug 7,8 Jahre (SD 5,9). Im Vergleich zur Ausgangsurodynamik ohne anticholinerge Medikation (n=53) stieg der Anteil der Patienten mit altersgerecht normaler Blasenkapazität signifikant von 36% auf 81% (n=47; p<0,001). Der Endfüllungsdruck sank signifikant von 49,6 cmH2O (SD 37,4) auf 26,1 cmH2O (SD 20,4; n=27; p=0,017). Das Vorliegen einer Detrusorüberaktivität (>30 cmH2O) reduzierte sich signifikant von 50% auf 18% (n=34; p=0,007). Das Vorkommen von vesikoureteralem Reflux nahm signifikant von 45% auf 18% ab (n=99; p<0,001).
Im Vergleich zur Ausgangsurodynamik unter oraler Oxybutynin-Therapie (n=62) wurde lediglich eine signifikante Reduktion des Endfüllungsdrucks festgestellt (Md=24,5 cmH2O; n=36). Während der Nachbeobachtung unter intravesikalem Oxybutynin berichteten 21% (n=26 von 122) über Pyelonephritis-Episoden. Langfristig zeigten 29% (n=22 von 77) eine asymmetrische Nierenfunktionsverteilung mit renalen Narben, und 16% (n=20 von 122) unterzogen sich einer augmentativen Zystoplastik. 97% (n=86 von 89) behielten eine GFR von > 60 ml/1,73 m2/min. Eine längere Behandlungsdauer erwies sich als signifikanter Prädiktor für eine bessere altersangepasste Blasenkapazität, weniger Detrusorüberaktivität und eine geringere Rate an vesikoureteralem Reflux.
Schlussfolgerung: Die intravesikale Oxybutynin-Behandlung ist eine wirksame Therapie zur Kontrolle der neurogenen Blase bei Kindern und zeigt gute langfristige urodynamische und renale Ergebnisse.