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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Funktionelle und onkologische Ergebnisse nach offener und minimal-invasiver partieller Nephrektomie in einer vom Hessischen Krebsregister eingeladenen regionalen Kohorte: Erste Ergebnisse der APPROACH-Studie

Meeting Abstract

  • Philipp Reimold - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • L. Bourgeois - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • L. Klefenz - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • S. Kim-Wanner - Hessisches Krebsregister, Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege
  • K. Bernhardt - Hessisches Krebsregister, Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege
  • M. Butea-Bocu - Zentrum für Urologische Rehabilitation, Kliniken Hartenstein
  • F. Chun - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Frankfurt
  • A. Jacobi - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • S. Schaarschmidt - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • H. Schreiber - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • L. Flegar - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • C. Groeben - Urologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
  • J. Huber - Urologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV8.2

doi: 10.3205/25swdgu64, urn:nbn:de:0183-25swdgu643

Published: June 11, 2025

© 2025 Reimold et al.
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Text

Einleitung: Die chirurgische Behandlung von Nierentumoren hat sich von der offenen partiellen Nephrektomie (OPN) zu laparoskopischen (LPN) und roboterassistierten (RAPN) Techniken entwickelt. In der deutschen Routineversorgung ist wenig über die von den Patienten berichteten Ergebnisse in Bezug auf den gewählten chirurgischen Ansatz bekannt. Ziel unserer Studie war es, die technikspezifischen Ergebnisse in Hessen zu vergleichen.

Methoden: Es wurden 779 Patienten mit einem lokalisierten Nierentumor über die APPROACH-Studie informiert, die zwischen 2015 und 2022 eine OPN, LPN oder RAPN erhalten hatten. Die körperliche Untersuchung umfasste eine Narbenbewertung anhand des POSAS 2.0-Scores. Wir verwendeten validierte Fragebögen für patientenberichtete Ergebnismessungen (PROMs): SDM-Q-9, EORTC QLQ-C30, FKSI, FBK-R23 und PHQ-4. Die präoperative Bildgebung wurde analysiert, und die Komplexität des Tumors wurde anhand des RENAL-Scores bewertet. Die Operationsberichte wurden auf technische Spezifikationen überprüft. Die statistische Signifikanz wurde mit dem Mann-Whitney-U-Test berechnet und mit p<0,05 definiert.

Ergebnisse: Bisher wurden 94 Visiten (12%) terminiert. Die ersten Analysen zeigten, dass die OPN bei 59% unserer Kohorte durchgeführt wurde, während die minimalinvasiven Methoden (MIS) bei 41% durchgeführt wurden (RAPN 32%; LPN 9%). Die Patienten waren zwischen 46 und 70 Jahren alt (Median OPN 61,5 Jahre; MIS 63 Jahre). T1a-Tumore waren sowohl in der OPN- (62%) als auch in der MIS-Gruppe (61%) in der Mehrzahl. Der mediane Krankenhausaufenthalt war in der MIS-Gruppe kürzer (OPN 9 Tage; MIS 7 Tage; p=0,002). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4,3 Jahren (3–6,3 Jahre) ergaben PROMs den gleichen körperlichen Zustand und die gleiche Lebensqualität zwischen OPN und MIS (QLQ-C30 körperlicher Zustand: OPN 5; MIS 5,5; p=0,4 und QLQ-C30 Lebensqualität: OPN 5; MIS 6; p=0,5). Krebssymptome und Stress waren bei OPN schlechter (FKSI: OPN 25; MIS 20; p=0,008 und FBK-R23: OPN 20; MIS 8; p=0,031). Patienten und Untersucher bewerteten die Narben bei den minimalinvasiven Verfahren besser (POSAS-Patientenskala: OPN 14; MIS 9,5; p=0,01 und POSAS-Beobachterskala: OPN 20; MIS 13; p<0,001). Außerdem war die mediane Narbenlänge in der MIS-Gruppe geringer (OPN 16,8 cm; MIS 9 cm; p<0,001).

Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse der APPROACH-Studie deuten auf eine Überlegenheit der minimalinvasiven Techniken bei der Behandlung von Nierentumoren hinsichtlich der Dauer des Krankenhausaufenthalts und mehrerer PROMs hin. Die Narben werden bei diesen Verfahren besser bewertet. Während die Rekrutierung noch bis Februar 2025 läuft, bietet unsere Studie die Möglichkeit, OPN, RAPN und LPN in einer repräsentativen regionalen Population zu bewerten.