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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Progressionsfreies- und Gesamtüberleben von Patienten mit Radium-233-Vortherapie vor 177-Lutetium-PSMA-Radioliganden-Therapie gegenüber Radium-223-naiven mCRPC-Patienten

Meeting Abstract

  • Lena Theissen - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie
  • M. Wenzel - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie
  • C. Humke - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie
  • C. Siech - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie
  • S. Banek - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie
  • F. Chun - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie
  • P. Mandel - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Urologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV7.9

doi: 10.3205/25swdgu60, urn:nbn:de:0183-25swdgu600

Published: June 11, 2025

© 2025 Theissen et al.
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Text

Hintergrund: Radium-223 und die prostataspezifische Membranantigen-Radioligandentherapie Lutetium-177 (177-Lu-PSMA) ist für die Behandlung von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) zugelassen. Daten zu Krebskontrollergebnissen einer sequentiellen Therapie von 177-Lu-PSMA nach Radium-223 sind selten.

Methoden: Mithilfe der FRAMCAP-Datenbank wurde das progressionsfreie (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) von Patienten nach Radium-223-Vorbehandlung im Vergleich zu Radium-223-naiven Kontrollpersonen, die sich im Rahmen der mCRPC-Behandlung der ersten bis siebten Linie einer 177-Lu-PSMA-Radioligandbehandlung unterzogen analysiert.

Ergebnisse: Von 329 177-Lu-PSMA-mCRPC-Patienten waren 19% mit Radium-223 vorbehandelt, gegenüber waren 81% der Patienten Radium-223-naiv. Die mittlere Anzahl der durchlaufenen systemischen mCRPC-Behandlungen war bei mit Radium-233 vorbehandelten Patienten signifikant höher (4 vs. 3, p<0,01). Es wurden keine Unterschiede in weiteren Ausgangs- oder Krebsmerkmalen beobachtet, ebenso ergab sich kein signifikanter Unterschied bezgl. des PSA-Ansprechens unter 177-Lu-PSMA-Behandlung. In der PFS-Analyse wurde kein signifikanter Unterschied zwischen mit Radium-223 vorbehandelten und mit Radium-223-naiven 177-Lu-PSMA-mCRPC-Patienten beobachtet, mit einem mittleren PFS von 16 gegenüber 12 Monaten (p = 0,063). In der OS-Analyse wurden ebenso keine signifikanten Unterschiede mit einem mittleren OS von 18 vs. 15 Monaten bei mit Radium-223 vorbehandelten vs. Radium-223-naiven 177-Lu-PSMA-mCRPC-Patienten beobachtet (p>0,9). Schließlich wurden nach zusätzlicher multivariabler Anpassung keine Unterschiede in den PFS- und OS-Ergebnissen zwischen beiden Gruppen beobachtet.

Schlussfolgerung: Eine sequentielle Behandlung mit Radium-233 vor 177-Lu-PSMA hat keinen Einfluss auf PFS- oder OS-Ergebnisse bei mCRPC-Patienten. Daher legen diese Ergebnisse nahe, dass beide Radiopharmazeutika im Rahmen des mCRPC-Behandlungsalgorithmus verabreicht werden können.