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Einfluss von begleitenden Lymphknotenfernmetastasen bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom und Knochenmetastasen
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Published: | June 11, 2025 |
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Einleitung: Die meisten Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) leiden unter Knochenmetastasen. Der Einfluss von gleichzeitig vorhandenen entfernten Lymphknotenmetastasen zum Zeitpunkt der Diagnose ist jedoch unbekannt.
Material und Methoden: Wir nutzten die FRAMCAP-Datenbank (FRAnkfurt Metastatic Cancer database of the Prostate), um die Zeit bis zur Entwicklung eines metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebses (mCRPC) und das Gesamtüberleben (OS) zwischen Patienten mit M1b- versus M1a+b-mHSPC zu vergleichen. Hierfür kamen univariate und multivariate Cox-Regressionsmodelle zum Einsatz.
Ergebnisse: Von insgesamt 432 Patienten wiesen 64% M1b- und 36% M1a+b-mHSPC auf. Der PSA-Wert war bei Patienten mit M1a+b signifikant höher als bei denen mit M1b (81 vs. 44 ng/ml, p<0,05). Ebenso waren die Raten für LATITUDE-Hochrisiko (76% vs. 55%) und CHAARTED-Hochvolumen-Erkrankung (70% vs. 50%) bei M1a+b im Vergleich zu M1b signifikant erhöht (jeweils p<0,001). Hinsichtlich der Zeit bis zur Entwicklung eines mCRPC betrug die mediane Zeit 16 Monate bei M1a+b versus 26 Monate bei M1b (Hazard Ratio [HR]: 1,60, p<0,01). Das Gesamtüberleben unterschied sich jedoch nicht signifikant, mit einem medianen OS von 47 Monaten für M1a+b und 53 Monaten für M1b (p=0,9). Nach Berücksichtigung von Patienten- und Tumoreigenschaften in multivariablen Cox-Regressionen zeigte sich für M1a+b weder ein höheres Risiko für eine verkürzte Zeit bis zum mCRPC noch für ein verkürztes OS (jeweils p>0,15).
Schlussfolgerung: Patienten mit gleichzeitig vorhandenen entfernten Lymphknotenmetastasen (M1a+b) bei mHSPC zeigen ungünstigere Krebsmerkmale zu Beginn im Vergleich zu Patienten mit M1b. Dies führt zu einer signifikant kürzeren Zeit bis zur Entwicklung eines mCRPC. Das Gesamtüberleben scheint jedoch durch das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen bei der Diagnose nicht beeinflusst zu werden.