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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Real-World-Evidenz zu Tumorkontrollraten bei Apalutamid-behandelten mHSPC-Patienten mit ≥10 versus 1–9 Knochenmetastasen

Meeting Abstract

  • Maximilian Filzmayer - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main
  • M. Wenzel - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main
  • C. Siech - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main
  • Q. Le - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main
  • T. Steuber - Martini-Klinik Prostatakrebszentrum Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • B. Hoeh - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main
  • M. Kriegmair - Urologische Klinik München Planegg; Klinik für Urologie und Urochirurgie, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
  • F. Chun - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main
  • P. Mandel - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe Universität Frankfurt am Main; Martini-Klinik Prostatakrebszentrum Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV7.4

doi: 10.3205/25swdgu55, urn:nbn:de:0183-25swdgu558

Published: June 11, 2025

© 2025 Filzmayer et al.
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Text

Einleitung: Aktuell verfügbare post-hoc-Daten der TITAN-Studie zeigen gute Tumorkontrollraten bei Patienten mit metastasiertem hormon-sensitivem Prostatakarzinom (mHSPC), die mit Apalutamid behandelt wurden – selbst bei Patienten mit hoher Metastasenlast wie ≥10 Knochenmetastasen. Diese Ergebnisse wurden jedoch noch nie an Real-World-Daten validiert.

Methode: Wir nutzten die FRAMCAP-Datenbank (FRAnkfurt Metastatic Cancer database of the Prostate) und stratifizierten Apalutamid-behandelte mHSPC-Patienten nach der Anzahl der Knochenmetastasen (≥10 vs. 1–9). Primäre Endpunkte waren die Zeit bis zum metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) sowie das Gesamtüberleben (OS). Zusätzlich wurden Vergleiche mit der Behandlung von mHSPC mit Abirateron und Docetaxel durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 102 mHSPC-Patienten mit Apalutamid bei einem mittleren Alter von 70 Jahren und einem medianen PSA-Wert von 46 ng/ml eingeschlossen. 24% der Patienten wiesen ≥10 Knochenmetastasen auf. Patienten mit ≥10 Knochenmetastasen hatten zu Beginn der Behandlung einen höheren PSA-Wert (254 vs. 28 ng/ml) und erzielten eine geringere PSA-Reduktion während der Behandlung (PSA-Nadir 0,64 vs. 0,03 ng/ml, alle p<0,05). Bezüglich der Zeit bis zum mCRPC zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen ≥10 und 1–9 Knochenmetastasen (p=0,14), mit einer medianen Zeit bis zum mCRPC von 32 vs. 37 Monaten. In den OS-Analysen war das Gesamtüberleben bei Patienten mit 1–9 Knochenmetastasen signifikant länger (Hazard Ratio: 2,3, p<0,042). Im zweiten Schritt der Analyse zeigte der Vergleich mit Abirateron (18 vs. 32 Monate) und Docetaxel (16 vs. 32 Monate) eine numerisch längere Zeit bis zum mCRPC bei Patienten mit ≥10 Knochenmetastasen, die mit Apalutamid behandelt wurden.

Schlussfolgerung: Im realen Umfeld erreichen mHSPC-Patienten mit hoher Knochenmetastasenlast unter Apalutamid eine ausreichende Tumorkontrolle, z.B. hinsichtlich der Zeit bis zum mCRPC, und übertreffen andere First-Line-Therapien für mHSPC.