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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Wertigkeit von Nectin-4 im Serum von Patienten mit Harnblasentumoren

Meeting Abstract

  • Matteo Werle - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes
  • H. Ayuban - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum und Universität des Saarlandes
  • J. Mink - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum und Universität des Saarlandes
  • M. Eckstein - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Erlangen
  • K. Junker - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum und Universität des Saarlandes

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV6.4

doi: 10.3205/25swdgu48, urn:nbn:de:0183-25swdgu481

Published: June 11, 2025

© 2025 Werle et al.
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Die neue Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Therapie Enfortumab Vedotin (EV), die gezielt über Nectin-4 wirkt, verbessert die Prognose von Patienten mit metastasierten Harnblasentumoren signifikant. Jedoch variiert die Nectin-4-Expression zwischen Patienten einerseits sowie Metastasen und Primärtumoren andererseits. Daher könnte die Analyse von Nectin-4 im Serum der Patienten hilfreich sein, um geeignete Patienten für eine EV-Therapie auszuwählen und das Therapieansprechen zu überwachen. In dieser Arbeit wird daher der diagnostische, prognostische und prädiktive Nutzen der Nectin-4-Bestimmung im Serum untersucht.

Serumproben von 91 BC-Patienten (pTa=21, pT1=18, pT2=18, pT3=21, pT4=13) wurden entweder vor der Operation oder im Rahmen einer EV-Monotherapie oder EV-Pembrolizumab-Kombinationstherapie (n=12) entnommen. Die Nectin-4-Konzentration wurde mittels ELISA quantifiziert. Außerdem wurde die Nectin-4-Expression im Tumorgewebe mittels Immunhistochemie (H-Score) untersucht. Statistische Analysen mittels Mann-Whitney-U-Test und Kruskal-Wallis-Test prüften eine Korrelation mit histopathologischen Parametern.

Die Nectin-4-Konzentration korrelierte signifikant mit der T-Kategorie (p=0,0106) und stieg mit zunehmender T-Kategorie an. Patienten mit Lymphknotenmetastasen (pN+) hatten im Vergleich zu denen ohne (pN-) signifikant höhere Nectin-4-Konzentrationen (p=0,0014). Es bestand ein Trend zu höheren Nectin-4-Konzentrationen bei hochgradigen Blasentumoren. Nectin-4 im Serum korrelierte moderat positiv mit der Gewebeexpression (r=0,386, p=0,052). Außerdem waren die Nectin-4-Konzentrationen signifikant mit einem hohen H-score assoziiert (p=0.0444). Bei allen metastasierten Patienten wurde Nectin-4 nachgewiesen und stieg in den meisten Fällen während der Therapie an.

Nach unserem Wissen ist dies die erste Arbeit über den Nachweis von Nectin-4 im Serum von Blasentumor-Patienten. Invasivität und Metastasierung sind mit erhöhten Nectin-4-Konzentrationen assoziiert. Nectin-4 im Serum und seine dynamischen Veränderungen während der Therapie könnten geeignete Marker für die Therapieoptimierung sein, was aktuell an weiteren Kohorten geprüft wird.