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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Vorteile der Sonographie beim Harnleiterstein gegenüber dem Low-Dose-CT

Meeting Abstract

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  • Michael Schardt - Urologische Praxis; Asklepios Klinik Lindau

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV4.11

doi: 10.3205/25swdgu36, urn:nbn:de:0183-25swdgu367

Published: June 11, 2025

© 2025 Schardt.
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Einleitung: In den meisten Kliniken ist das low-dose-CT vom Abdomen immer noch die Untersuchungsmethode der ersten Wahl beim Auffinden des Harnleitersteines mit Nierenkolik. Mit unserer Untersuchungsreihe können wir aufzeigen, dass man bei der Diagnostik sonographisch den Stein sichern und fast vollständig auf ein CT verzichten könnte. Bei den distal-prävesikalen Steinen wäre der Urologe durch den Einsatz der Rectal-/Vaginalsonde prädestiniert für die Steinsicherung; Twinkling-Artefakte können die Steinsuche erleichtern, sind aber in unserem Kollektiv nur in etwa 40% in ausreichender Stärke darstellbar.

Methode: Für die Ultraschall-US wurde in der Praxis ein Mindray-Gerät, M6, verwendet; in der Klinik stand mir ein high-end-Gerät der Fa. Samsung zur Verfügung mit Untersuchungsliege und Gyn-Stuhl.

Ergebnisse: Das Patientenkollektiv umfasst mittlerweile fast 380 Pat.

140 Pat. (37%) hatten einen proximalen Harnleiterstein oberhalb der Gefäßkreuzung; bei 240 Pat. (63%) wurde ein Stein distal der Gefäßkreuzung gefunden.

Bei den 140 Pat. mit proximalen Steinen konnte auch bei 131 Pat. (94%) der Stein sonographisch durch den Steinreflex und Schallschatten gesehen werden; bei 79 Pat. (52%) wurde bei diesen Pat. im Rahmen des stat. Aufenthaltes durch die Nierenkolik kein CT durchgeführt.

Bei den 240 Pat. mit distalem Konkrement wurde bei 225 Pat. (94%) der Stein transrectal, transvaginal, seltener transabdominal, gesichert. Bei 169 Pat. (70%) konnte mittlerweile bei den distalen/prävesikalen Steinen auf eine CT-US für die Steinsicherung verzichtet. Bei einem routinemäßig eingeschalteten Doppler-Modus wurde bei den letzten 64 Pat. bei 26 Pat. (41%) ein unterschiedlich ausgeprägtes Twinkling-Zeichen gesehen.

Schlussfolgerung: Sonographisch lassen sich die Steine zu >90% sichern mit einer hohen Sensitivität, so dass auch Urologen vor endoskopischen Eingriffen auf eine CT-US verzichten könnten. Das Twinkling-Artefakt, das erst bei den letzten 64 Pat. regelmäßig mit untersucht wurde durch Hinzuschalten des Doppler-Modus, spielt in unserem Patientenkollektiv bei der Steinfindung nicht so eine tragende Rolle wie bei anderen Untersuchern (Twinkling-Zeichen von >90% (Prof. Gawad), ist auch in der Ausprägung unterschiedlich vorhanden.