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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Erfolgsquote der medikamentösen Steintherapie bei geriatrischen Patienten – epidemiologische Häufigkeiten und klinische Prädiktoren

Meeting Abstract

  • Niklas Rölz - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • J. Bierlein - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • L. J. Frey - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • L. Frey - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • G. Duwe - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • M. Kurosch - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • A. Haferkamp - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • R. Mager - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV4.9

doi: 10.3205/25swdgu34, urn:nbn:de:0183-25swdgu349

Published: June 11, 2025

© 2025 Rölz et al.
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Text

Einleitung: In der Literatur zeigt sich eine deutlich limitierte Datenlage, wenn man die Erfolgsquoten für konservative Steintherapie bei geriatrischen Patienten (GP) (>65 Jahre) betrachtet. Dies stellt bei der Veränderung der Bevölkerungsstruktur hin zu immer mehr GP eine wichtige Fragestellung dar, weshalb es das Ziel dieser Untersuchung ist, herauszufinden, ob eine konservative Therapie bei GP ebenso hohe Erfolgsraten erzielen kann, wie dies bei jüngeren Patienten (YP) (<65 Jahre) der Fall ist.

Methode: Auf retrospektive Art wurden die Daten aller GP mit Ureterolithiasis im Zeitraum 2016–2023 erfasst, ebenso wurde eine strukturiert gebildete Kontrollgruppe von YP mit ähnlich dimensionierter Patientenzahl betrachtet. Es erfolgte eine deskriptive Auswertung der Daten, es wurden ein Chi-Square-Test sowie eine binär logistische Regression durchgeführt.

Ergebnisse: Es wurden 300 GP erfasst, hier erfolgte bei 101 Personen (33,67%) der Versuch einer konservativen Therapie, ein Spontantransit (ST) war bei 60 (59,6%) erfolgreich, in 41 (40,6%) Fällen schlug die Therapie fehl, sodass ein DJ eingelegt wurde. Die initiale DJ Einlage erfolgte bei 199 (66,3%) Personen. Bei insgesamt 281 YP erhielten 99 (35,2%) der Patienten einen primären DJ und 24 (8,5%) eine primäre URS. Der Versuch der konservativen Therapie erfolgte bei 158 (56,2%), ein ST war bei 97 (61,4%) Patienten erfolgreich, bei 61 (35,6%) misslang dieser. Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Alterskohorte und dem festgelegten Procedere (p<0,001). Der ST gelang bei Konkrementen <5 mm signifikant häufiger als bei denen >5 mm (p<0,001).

Ein signifikanter Unterschied bzgl. des Erfolgs eines ST bei GP im Vergleich zu YP zeigte sich nicht (p=0,75). In der Regressionsanalyse waren Alter, CRP, das Steinvolumen, der Durchmesser und der Kreatininwert (p<0,001) unabhängige Prädiktoren für die Entscheidung zur konservativen Steintherapie. Das Ereignis eines Spontanabgangs in der Gruppe der konservativen Therapien war hingegen nur mit dem Durchmesser des Konkrements (p=0,036), nicht jedoch mit dem Alter assoziiert.

Schlussfolgerung: Bei der Festlegung der Therapie spielen im klinischen Alltag das Alter, die Konkrementgröße und Laborparameter eine statistisch signifikante Rolle. Sofern sich für ein konservatives Procedere entschieden wurde, zeigt sich, dass das Alter kein prädiktiver Faktor für das Gelingen eines ST ist, sodass diese Therapie auch bei GP zum Einsatz kommen kann.