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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) als sichere Behandlungsoption für das benigne Prostatasyndrom (BPS) bei großen Prostatavolumina (>120 ml) – auch in der frühen Lernphase

Meeting Abstract

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  • Enno Storz - Universitätsklinikum Köln
  • A. Heidenreich - Universitätsklinikum Köln

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV4.6

doi: 10.3205/25swdgu31, urn:nbn:de:0183-25swdgu319

Published: June 11, 2025

© 2025 Storz et al.
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Einleitung: Die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) hat sich als eine effektive minimalinvasive Behandlungsmethode für das benigne Prostatasyndrom (BPS) etabliert. Insbesondere bei Prostatavolumina von über 120 ml stellt sie eine vielversprechende Alternative zur offenen suprapubischen Adenomektomie (SAE) dar. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu bewerten, ob auch sehr große Prostatavolumina bereits zu Beginn der Lernkurve operiert werden sollten. Dazu werden die aufgetretenen Komplikationen sowie verschiedene klinische Faktoren analysiert.

Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden die ersten 300 HoLEP-Eingriffe eines einzelnen Operateurs über den Zeitraum von August 2022 bis Dezember 2024 untersucht. Der Fokus lag dabei auf der Subgruppe mit einem Prostatavolumen von mindestens 120 ml. Die Eingriffe wurden in drei Gruppen unterteilt: OP 1–100 (n=22), OP 101–200 (n=18) und OP 201–300 (n=20). Erfasst wurden die Dauer vom Eingriff bis zur Entlassung, die Effizienz (Operationsdauer im Verhältnis zum Enukleationsgewicht) sowie das Auftreten von Komplikationen.

Ergebnisse: Mit zunehmender Erfahrung des Operateurs zeigte sich eine signifikante Steigerung der Effizienz (1,27 min/g Enukleat in Gruppe 1 vs. 0,9 min/g in Gruppe 3; p < 0.05). Hinsichtlich der Dauer des postoperativen stationären Aufenthalts gab es zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede; die durchschnittliche Verweildauer betrug 3,25 ± 1,67 Tage. Insgesamt traten im Kollektiv folgende unerwünschte Ereignisse auf: verlängerte Blasenspülung (>2 Tage; 4/60, 6,66%), Wiederaufnahmen (3/60, 5%), Revisionseingriffe (2/60, 3,33%), Transfusionen (2/60, 3,33%) sowie schwerwiegende Komplikationen gemäß CTCAE-Grad 3 (1x Aszites, 1x Fieber) und Grad 4 (1x intraoperative anaphylaktische Reaktion, 1x tonisch-klonischer Anfall, 1x Sepsis).

Schlussfolgerung: Die HoLEP erweist sich bereits zu Beginn der Lernkurve als sicheres Verfahren auch bei großen Prostatavolumina. Im Vergleich zur SAE bietet sie eine effektive, weniger invasive Therapieoption mit einem geringeren perioperativen Komplikationsrisiko und einer kürzeren stationären Aufenthaltsdauer.