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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Einfluss des Body Mass Index auf den peri- und postoperativen Verlauf nach Laser Enukleation der Prostata bei benignem Prostatasyndrom

Meeting Abstract

  • Miriam Traumann - Universitätsmedizin Frankfurt
  • A. von Hollen - Universitätsmedizin Frankfurt
  • M. Müller - Universitätsmedizin Frankfurt
  • L. Kluth - Universitätsmedizin Frankfurt
  • C. Humke - Universitätsmedizin Frankfurt
  • M. Filzmayer - Universitätsmedizin Frankfurt
  • A. Becker - Urologisches Zentrum Neunkirchen
  • F. Chun - Universitätsmedizin Frankfurt
  • M. Kosiba - Universitätsmedizin Frankfurt

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV4.3

doi: 10.3205/25swdgu28, urn:nbn:de:0183-25swdgu282

Published: June 11, 2025

© 2025 Traumann et al.
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Text

Einleitung: Ziel dieser Studie ist, den Einfluss des Body Mass Index (BMI) auf den peri- und postoperativen Verlauf sowie das Auftreten einer postoperativen Inkontinenz nach Laserenukleation der Prostata (LEP) bei Blasenauslassobstruktion (BOO) zu untersuchen.

Methoden: In unserer prospektiv erhobenen Datenbank wurden Patienten anhand des BMI in drei Gruppen eingeteilt: normalgewichtig (36,8%), präadipös (44,5%) und adipös (18,7%). Intra- und perioperative Daten, Komplikationen klassifiziert nach Clavien-Dindo, IPSS, Quality of Life und Inkontinenzraten mittels ICIQ-SF wurden erfasst. Der Einfluss des BMI auf das Auftreten von postoperativer Inkontinenz wurde anhand von logistischer Regression untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 701 Patienten, bei denen zwischen November 2017 und Juli 2022 eine LEP an der Universitätsmedizin Frankfurt durchgeführt wurde, in die Analyse eingeschlossen. Die Baselinecharakteristika wiesen signifikante Unterschiede zwischen den drei Gruppen hinsichtlich Alter (p<0,001), ICIQ-SF (p=0,003), Prostatavolumen (p<0,001) und ASA-Status ≥ III (p=0,032) auf.

Zudem hatte ein höherer BMI einen signifikanten Einfluss auf die Operationszeit (p=0,004), einhergehend mit einem höheren Enukleatvolumen (p=0,03): Bei den Normalgewichtigen betrug die mediane Operationszeit 62 min bei 52,5 g (Median; IQR 27,0–75), in der Gruppe der Präadipösen 68 min bei 54,3 g (Median; IQR 30,2–80,0 g) und in der adipösen Gruppe 75 min bei 61,6 g (Median; IQR 37,0–91,0 g).

Präoperativ lag der Median des ICIQ-Gesamtergebnisses des Gesamtkollektivs bei drei, mit dem höchsten Wert bei der adipösen Gruppe von bei 5 (IQR 0–11). Nach drei Monaten ergab sich ein signifikanter Unterschied durch höhere Medianwerte des ICIQ-Gesamtergebnisses von der Gruppe der Adipösen im Gruppenvergleich (p<0,01). In den Follow-ups nach einem Jahr sowie nach zwei und drei Jahren zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei BMI-Gruppen.

In der logistischen Regressionsanalyse waren ein hoher BMI sowie ein Verlauf mit mindestens einer Major-Komplikation (Komplikation ≥ Grad IIIb nach Clavien-Dindo) signifikante Prädiktoren für die Vorhersage eines ICIQ-SF-Wertes von über 0 nach 3 Monaten postoperativ.

Zusammenfassung: Unsere Daten bestätigen, dass die LEP bei BOO ein sicheres und wirksames chirurgisches Verfahren für alle Patienten ist, unabhängig vom BMI. Allerdings müssen Patienten mit Adipositas über die potenziellen Vorteile einer Gewichtsreduktion, die Notwendigkeit einer längeren Operationsdauer und das erhöhte Risiko einer postoperativen Inkontinenz im ersten postoperativen Jahr aufgeklärt werden.