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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Resultate der roboterassisterten radikalen Prostatektomie ohne Verwendung von Polymer-Clips (clipless-RARP)

Meeting Abstract

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  • Alaa Benchi - Goldstadt Privatklinik
  • S. Lahme - Goldstadt Privatklinik

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV3.1

doi: 10.3205/25swdgu17, urn:nbn:de:0183-25swdgu176

Published: June 11, 2025

© 2025 Benchi et al.
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Einleitung: Die Verwendung von Polymer-Clips bei der roboterassistierten radikalen Prostatektomie (RARP) stellt bisher den Standard bei der Dissektion der lateralen Prostatapedikel und bei der pelvinen Lymphknotendissektion dar. Neben dem Vorteil der athermischen Dissektion bestehen aber auch Nachteile durch Migration von Clips, die im weiteren postoperativen Verlauf zu dysurischen Beschwerden und Anastomenstrikturen führen und ggf. einen zusätzlichen endoskopischen Eingriff erfordern können. Diese Arbeit berichtet über die Resultate bei der RARP unter vollständigem Verzicht von Polymer-Clips (clipless-RARP).

Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie mit n=69 Männern durchgeführt, die sich zwischen Februar 2021 und Januar 2025 einer RARP unter Verzicht auf jegliche Clips unterzogen haben. Es wurden neben den Patiententendaten die Daten für Operationsdauer, präoperativer Hämoglobinwerts, Hämoglobinwerts am Entlassungstag, Transfusionsrate und Lymphozelenrate erhoben.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66,2 Jahre. Die mittlere Operationsdauer betrug 336,3 Minuten. Der mittlere präoperative Hämoglobinswert lag bei 14,6 g/dl. Der mittlere Hämoglobinswert am Entlassungstag lag bei 12,7 g/dl, was einem durchschnittlichen Hämoglobinabfall von 1,9 g/dl entspricht. Eine Transfusion von Erythrozytenkonzentraten war bei einem Patienten erforderlich (1,44%). Die Inzidenz von Lymphozelen betrug 26,08%, wobei keine Punktion der Lymphozelen notwendig war. Pro nicht verwendetem Clip wurden € 3,70 gespart, was bei einer RARP mit 20 Clips einer Ersparnis von € 74,- entspricht.

Schlussfolgerung: Die clipless-RARP stellt eine praktikable und sichere Operationsmodifikation dar. Sie ist mit einem geringen Hämoglobinabfall und nicht behandlungsbedürftigen Lymphozelen assoziiert. Darüberhinaus können Clip-assoziierte Komplikationen, wie Schmerzen, Infektionen oder die Migration von Clips in den Anastomosenbereich vollständig vermieden werden. Nebenbei ergibt sich eine Ersparnis von ca. € 74,- pro Operation. Weitere Untersuchungen werden zeigen, inwieweit sich das Resultat des Erektionserhalts nach clipless-RARP von einer konv. RARP unterscheidet.