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65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

25. - 28.06.2025, Ludwigshafen

Einfluss des HDAC-Inhibitors Valproat auf das Wachstum und die Motilität von Peniskrebszellen in vitro

Meeting Abstract

  • Eva-Maria Schorsch - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • S. Butt - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Frankfurt
  • J. Rutz - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • S. Maxeiner - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • T. Grein - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Frankfurt
  • F. Chun - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Frankfurt
  • A. Haferkamp - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • A. Thomas - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • K. Slade - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • R. Blaheta - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität
  • I. Tsaur - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Tübingen

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 65. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Ludwigshafen, 25.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV2.2

doi: 10.3205/25swdgu10, urn:nbn:de:0183-25swdgu105

Published: June 11, 2025

© 2025 Schorsch et al.
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Einleitung: Das Peniskarzinom (PeCa) ist eine seltene und schwer zu behandelnde Krebsart. In der vorliegenden Studie wurde das Antitumorpotential des Histondeacetylase (HDAC)-Inhibitors Valproat (VPA) an Peniskarzinomzellen in vitro untersucht.

Methode: PeC3 und PeC4 Peniskarzinomzellen wurden mit VPA (1 mM und 2 mM) behandelt und Tumorzellwachstum, Proliferation, Zellzyklusprogression, Apoptose und Klonbildung untersucht. Zusätzlich wurde die Adhäsion an humane mikrovaskuläre Endothelzellen, Kollagen und Fibronektin sowie die chemotaktische Motilität analysiert. Die Analyse von Proteinen, die den Zellzyklus (Cyclin-abhängige Kinasen (CDKs) und Cyclin A und B), den mTOR-Akt-Signalweg, den MAPK-Signalweg und die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) regulieren, wurde ebenfalls mittels Western Blot Assays durchgeführt. Die Expression der CD44-Rezeptorvarianten 3–7 wurde mittels FACS nachgewiesen.

Ergebnisse: VPA hemmte signifikant das Wachstum, die Proliferation und die Klonbildung von PeC3- und PeC4-Zellen. Die Verlangsamung des Zellzyklus in G0/G1 und die Veränderung von CDK-Cyclin waren eng mit der Wachstumshemmung verbunden. Darüber hinaus wurde eine signifikante Verringerung der Adhäsion und Chemotaxis beobachtet. Der Akt/mTOR-Signalweg wurde herunterreguliert, während die Expression von Histonen (H3 und acetyliertes H3) zunahm. Darüber hinaus wurde die Umkehrung der EMT durch VPA induziert. Die Expression von CD44-Varianten nahm nach VPA-Behandlung zu. VPA führte zu einer signifikanten Reduktion der HDAC-Aktivität, während es keinen signifikanten Effekt auf die MAPK-Aktivität gab.

Schlussfolgerung: Es wird vermutet, dass VPA an der Hemmung des Wachstums und der Motilität von Peniskrebszellen über die Regulation von CDKs, EMT und mTOR-Akt-Signalen beteiligt ist. VPA könnte daher ein neuartiger Wirkstoff zur Behandlung von Peniskrebs sein.