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Eine hohe IL-28RA-Expression ist mit einer besseren Prognose im klarzelligen Nierenzellkarzinom assoziiert
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Published: | May 13, 2024 |
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Einleitung: Interleukine (IL) spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung tumorassoziierter inflammatorischer Prozesse. IL-28 bindet prädominant an die heterodimeren Interleukinrezeptoren bestehend aus IL-10RB und IL-28RA und stimuliert dadurch die T-Zellproliferation. Die prognostische Rolle immunregulatorischer Gene im klarzelligen Nierenzellkarzinom (NCC) ist noch unzureichend untersucht.
Material und Methoden: Die Genexpression von IL-10RB und IL-28RA sowie den Downstream-Genen JAK1, STAT1 und STAT3 wurden in 118 Patienten mit einem klarzelligen NCC (Männer n = 83, Frauen = 35, medianes Alter: 64,5 Jahre; T1 = 71, T2 = 13, T3 = 32, T4 = 2) mittels quantitativer RT-PCR analysiert und anschließend mit den klinischen und histopathologischen Parametern korreliert.
Ergebnisse: In der Kaplan-Meier-Analyse zeigten Patienten mit einer hohen IL-28RA-Expression eine signifikant bessere Prognose bezogen auf das Gesamtüberleben (p = 0,0011). Dies bestätigte sich auch in der Cox-Regressionsanalyse. In der multivariablen Analyse konnte IL-28RA neben der Lymphgefäßinvasion (LVI) als unabhängiger prognostischer Marker identifiziert werden (IL-28RA: p = 0,0194; Hazard Ratio (HR) = 2,23; Konfidenzintervall (CI) = 1,16 – 4,31; LVI: p = 0,0002, HR = 3,41; CI = 1,78 – 6,54). Für IL-28RA fand sich keine Abhängigkeit von den klinischen und histopathologischen Faktoren Alter (p = 0,4435), Geschlecht (p = 0,9964), T-Stadium (p = 0,5080), N-Stadium (p = 0,9880), Grading (0,7152) und LVI (0,1416).
Schlussfolgerung: Eine hohe Genexpression von IL-28RA ist mit einer besseren Prognose assoziiert. Weiterhin stellt IL-28RA einen unabhängigen Prädiktor des Gesamtüberlebens dar. Daher könnte IL-28RA ein geeigneter Kandidat für die Risikostratifizierung von Patienten mit klarzelligem NCC sein.