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64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Vergleich der retroperitonealen gegenüber der transperitonealen robotisch assistierten Nierenteilresektion in einer prospektiven Nicht-Unterlegenheits-Studie

Meeting Abstract

  • René Mager - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • I. Tsaur - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • T. Höfner - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • K. Gheith - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • G. Duwe - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • M. Haack - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • J. Azar - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • P. Sparwasser - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • L. Frey - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • A. Haferkamp - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV9.3

doi: 10.3205/24swdgu82, urn:nbn:de:0183-24swdgu825

Published: May 13, 2024

© 2024 Mager et al.
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Text

Einleitung: Der Wertigkeit des retroperitonealen (rRAPN) im Vergleich zum üblichen transperitonealen (tRAPN) Zugangs bei der robotisch assistierten Nierenteilresektion ist nicht endgültig geklärt. Das Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der rRAPN auf Nicht-Unterlegenheit gegenüber der tRAPN.

Methode: Es wurde eine prospektive kontrollierte nicht randomisierte Studie mit Nicht-Unterlegenheits-Design durchgeführt. Die Zuweisung in die Interventionsgruppe erfolgte analog zur klinischen Praxis nach Entscheidung des Operateurs über das gewählte Verfahren. Als primärer Endpunkt wurde das Erreichen von Trifecta (Ischämiezeit ≤25 Min., negativer Schnittrand, komplikationsfreier Verlauf) gewählt. Die Nicht-Unterlegenheit für die rRAPN galt als gesichert bei einer Differenz <-15%-Punkten gegenüber der tRAPN. Die Fallzahlplanung sah bei einem erwarteten Allokationsverhältnis von 3:2 141 tRAPN und 94 rRAPN vor.

Ergebnisse: Bei Erreichen des Rekrutierungsziels im tRAPN Arm mit 141 Operationen waren nur 34 rRAPN eingeschlossen, so dass die Studie vorzeitig geschlossen wurde. Die Baseline-Charakteristika, z.B. Alter, GFR, T-Stadium, dorsale bzw. ventrale Tumorlage unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Der primäre Endpunkt Trifecta wurde in der rRAPN Gruppe bei 30 (88%) vs. 105 (74%) in der tRAPN Gruppe (p=0,09) erreicht. Konversionen zur offenen Operation oder Ausweitung zur Nephrektomie waren im rRAPN Arm in 3 (9%) bzw. 0 und im tRAPN Arm in 7 (5%) (p=0,4) bzw. 3 (2%) (p=0,4) erforderlich. Die OP-Zeiten waren für die rRAPN mit 130 vs. 150 Min. signifikant kürzer (p=0,025), der geschätzte Blutverlust (230 vs. 360 ml, p=0,047) signifikant niedriger und die Liegezeit um einen Tag kürzer (6 vs. 7 Tage, p=0,01). Die postoperativen Komplikationsraten (12 vs. 26%, p=0,09) unterschieden sich nicht signifikant.

Schlussfolgerung: In dieser Studie zeigt sich für den Trifecta-Endpunkt kein Hinweis auf Unterlegenheit der rRAPN gegenüber der tRAPN. Obwohl die rRAPN für ausgewählte Patienten eine individuell vorteilhafte Alternative zur tRAPN sein kann, blieben die Operateure bei der Indikationsstellung hinter den erwarteten Häufigkeiten zurück. (TRAREN Studie, DRKS00028619)