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64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Ergebnisse des Penuma-Penisimplantats: Literaturübersicht und Fallbeispiel

Meeting Abstract

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  • Alaa Benchi - Goldstadt Privatklinik
  • P. Rachubinski - Goldstadt Privatklinik
  • S. Lahme - Goldstadt Privatklinik

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV8.5

doi: 10.3205/24swdgu75, urn:nbn:de:0183-24swdgu756

Published: May 13, 2024

© 2024 Benchi et al.
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Einleitung: Das Penuma-Penisimplantat ist ein von der FDA zugelassenes medizinisches Silikonimplantat, das chirurgisch subkutan in den Penisschaft eingesetzt wird, um die Ästhetik des Penis kosmetisch zu verbessern. Gelegentlich wird das Penuma-Implantat auch zur Korrektur von Penisdeviationen eingesetzt. Das Penuma-Implantat kann sich dabei infizieren und die Penisschafthaut perforieren.

Material und Methoden: Es erfolgt eine Metaanalyse der zur Verfügung stehenden peer-reviewed Studien, bei denen von insgesamt 575 Implantationen die Ergebnisse von 450 Patienten bzgl. Veränderungen der Penismaße, APPSSI-Werte für Zufriedenheit, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sowie die Komplikationsrate vorliegen. Es erfolgt ein Fallbericht eines Patienten, der auswärtig zur Korrektur einer kongenitalen Penisdeviation ein Penuma-Implantat erhielt, das sich im weiteren Verlauf infizierte und die Penisschafthaut perforierte.

Ergebnisse: Es existieren 2 auswertbare Studien zur Penuma-Implantation. Die durchschnittliche Zunahme des Mittelschaftumfangs betrug 4,9 ± 0,7 cm (56,7% Zunahme), die Zunahme der Penisverlängerung 4,9 ± 2,9 cm (52% Zunahme). Die Verbesserung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls wurde bei 83% der Patienten 6–8 Wochen bzw. bei 72% 2–6 Jahre postoperativ festgestellt. 81% der Probanden berichteten über ein hohes Maß an Zufriedenheit. Die postoperativen Komplikationen waren Infektionen (5,3%), Serome (4,8%) und Narbenbildung (4,5%), Revisionsoperationen (6,1%), Entfernung des Implantates (3,1%). Im eigenen Fall hatte sich der Patient (18 J) auswärts ein Penuma Implantat wegen einer 40° nach links-lateral gerichteten kongenitalen Penisdeviation einsetzen lassen. 5 Wochen nach Implantation stellte sich der Patient mit infizierter und perforierter Prothese vor. Es erfolgte die Explantation des Penum Implantates. Die Heilung war regelgerecht.

Schlussfolgerung: Das Penuma-Implantat kann eine kosmetische Verbesserung des Penis ermöglichen. Zur Korrektur von kongenitalen Penisdeviationen ist das Penuma-Implantat nicht indiziert und kann mit postoperativen Komplikationen verbunden sein, die eine Explantation der Prothese erfordert. Aufgrund der bisher sehr dürftigen Literaturlage, sollte die Indikation zur Penuma-Implantation restriktiv gestellt werden.